Schweiz baut keine neuen Atomkraftwerke mehr

Die Schweiz baut keine neuen Atomkraftwerke mehr, dieser Meilenstein wurde am Mittwoch öffentlich. Somit wird es neben den fünf bereits bestehenden Atomkraftwerken keine neuen mehr geben.

Die drei großen Schweizer Energieunternehmen Axpo, Alpiq und BKW haben gemeinsam beschlossen, die Gesuche für Ersatzkraftwerke zurückzuziehen. Die entsprechenden Papiere würden aus dem Jahr 2008 stammen, die Energiewelt habe sich seither jedoch fundamental verändert, heißt es bei den Stromerzeugern. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Schweiz vor einer wichtigen Atom-Ausstiegs-Abstimmung steht.

Älteste AKW der Welt in der Schweiz

So verlangt eine Initiative seit kurzem öffentlich, dass alle Atomkraftwerke in der Schweiz nicht länger als 45 Jahre in Betrieb sein dürfen. Würde sich die Schweiz daran halten, müsste beispielsweise das Atomkraftwerk Beznau I bereits abgeschaltet sein. Schließlich sei dieses Atomkraftwerk bereits 47 Jahre halt, heißt es bei der Initiative. Mit Beznau I, Beznau II und mit Mühleberg betreibe die Schweiz sowieso bereits die ältesten Kernkraftwerke der Welt - mehr dazu in: Schweizer Initiative will alle AKW abschalten.

Volksabstimmung am 27. November

Die Schweizer Energieministerin Doris Leuthard warnt jedoch vor einem übereilten Ausstieg, da die Versorgung der Haushalte dadurch nicht mehr gewährleistet werden könnte. Die Netzkapazität sei nicht für einen derart großen Stromimport ausgelegt, sagt Leuthard. Am 27. November entscheiden die Schweizer bei einer Volksabstimmung darüber, wie rasch man aus dem Betrieb von Kernkraftwerken aussteigen soll.