Versicherung gab 3,6 Mio. für Zahnspangen aus

Laut Vorarlberger Gebietskrankenkasse hat sich die Zahl der Kiefer-Regulierungen in einem Jahr fast verdoppelt. Für 3.368 Behandlungen wurden 3,64 Mio. Euro bezahlt. Die Kieferorthopäden sind zufrieden, sehen aber Verbesserungsmöglichkeiten.

Wer in den Genuss dieser Kassenleistung kommt, ist streng geregelt: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, ihr Fehlbiss muss so schwer sein, dass er auf einer fünfteiligen Skala nach internationaler Klassifizierung die höchsten Stufen vier oder fünf erreicht. Behandeln darf nur ein Kieferorthopäde, in Vorarlberg gibt es elf.

Behandeln darf nur ein Kieferorthopäde. In Vorarlberg gibt es elf. Heinz Winsauer, Vorarlberg-Sprecher des Verbandes der österreichischen Kiefer-Orthopäden, zieht jedenfalls eine positive Jahresbilanz. Es sei gelungen, Zahnregulierungen in einem Alter durchzuführen, indem es sich Familien nicht leisten können. Winsauer spricht von einer Innovation, die Vorarlberg gelungen sei.

Kritik an Bedarfsfeststellung

Der Verband kritisierte erst kürzlich bürokratische Hürden bei Kassen-Bewilligung und Kostenübernahme. Laut Winsauer ist die Situation in Vorarlberg aber dank der engen Kooperation von Ärzten, Kassen und Kammer eine für alle Seiten - besonders für Patienten - zufriedenstellende.

Kritik übt Winsauer aber am engen Korsett der fünfteiligen Skala. Dabei könnten andere, auch notwendige Regulierungen, nicht durchgeführt werden. Da es sich hier nicht um kosmetische Eingriffe, sondern um die Behebung von oft schmerzenden Langzeitschäden handelt, besteht laut Winsauer ein Handlungsbedarf.