Kein Saisonnierskontingent für Flüchtlinge

Dieses Jahr wird es kein Sonderkontingent für Asylwerber geben, die in der Vorarlberger Tourismusbranche arbeiten wollen. Industriesprecher sind verärgert: Die Flüchtlinge müssen in einem Kontingent mit nur 200 Plätzen unterkommen.

Die Tourismusbetriebe in Vorarlberg rüsten sich für die bevorstehende Wintersaison: Auf fast 4.000 Mitarbeiter aus dem Ausland sind die heimischen Betriebe dabei angewiesen. Die meisten Fachkräfte kommen aus der EU. Für Nicht-EU-Staatsbürger gibt es ein Kontingent mit einer fixen Größe. In selbiges fielen zuletzt auch Asylwerber.

Kein zusätzliches Kontingent

Damit das nicht zu Lasten der Anzahl an Fachkräften geht, haben Vorarlbergs Touristiker von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) ein zusätzliches Kontingent für Flüchtlinge gefordert. Das wird es aber nicht geben.

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Kein Sonderkontingent für Flüchtlinge

Im Beitrag sehen Sie: Harald Furtner, Wirtschaftskammer Fachgruppengeschäftsführer; Elmar Herburger, Fachgruppenobmann Hotellerie; Mohammad Abassi, Koch aus Afghanistan

„Asylwerber, die von Betrieben jetzt beantragt werden, die müssen auch in diesem Kontingent von 200 Plätzen Platz finden“, sagt Harald Furtner von der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Für ihn ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar, Gründe seien nämlich keine genannt worden.

Enttäuschung auch in der Hotellerie

Enttäuscht zeigt sich auch der Sprecher der Hotellerie Elmar Herburger: „Es ist schade, dass die Politik nicht versteht, auf was es im Tourismus und auch in anderen Branchen ankommt. Wir brauchen Fachkräfte für die Wintersaisonbetriebe, und die Flüchtlinge, die jetzt kommen, die können einfach noch keine Fachkräfte sein.“ Das werde erst in einigen Jahren der Fall sein.

Deswegen wäre ein Sonderkontingent wichtig gewesen, so Herburger: „Dann hätten sie leichter einen Arbeitsplatz gefunden in einem Saisonbetrieb als lernende Kraft und wir hätten die Fachkräfte über das Saisonkontingent bekommen können.“