Schweizer Initiative will alle AKW abschalten
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat sich in der Schweiz eine Anti-AKW-Initiative gebildet, der inzwischen mehr als 40 Organisationen, Umweltverbände und politische Gruppierungen angehören: die „Allianz für den geordneten Ausstieg auf der Atomenergie“. Sie hat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Bern ihr Ziel präsentiert, dass bis 2029 alle AKW in der Schweiz vom Netz gehen. Fünf Atomkraftwerke gibt es in der Schweiz.
Älteste AKW der Welt in der Schweiz
Mit Beznau I und Beznau II und mit Mühleberg betreibe die Schweiz die ältesten Kernkraftwerke der Welt, erklärten die Vertreter der Initiative. Beznau I sei mit 47 Jahren der älteste Reaktor überhaupt und soll nach Wunsch der Betreiber insgesamt 60 Jahre laufen.
Die Initiative verlangt, dass Schweizer Reaktoren spätestens nach 45 Betriebsjahren vom Netz genommen werden. Die Allianz geht davon aus, dass der Atomstrom mit Strom aus Wasser, Sonne, Wind und Biomasse ersetzt werden könnte.
Gegner warnen vor Entschädigungsforderung
Die Gegner der Initiative warnen vor Entschädigungsforderungen der AKW-Betreiber und verweisen auf die Energiestrategie 2050. Darin sei verankert, dass keine neuen AKW gebaut werden sollen. Einen Abschalttermin für die heutigen AKW gibt es aber nicht.
Ende November stimmen die Schweizer darüber ab, wie rasch man aus dem Betrieb von Kernkraftwerken aussteigen soll.