Arbeitslos über 50: Situation weiterhin schwierig

Vor einem Jahr haben die Caritas Vorarlberg und das Zukunftsbüro Impulse für Unternehmen gesetzt, damit sich diese verstärkt um ältere Arbeitslose kümmern. Seither habe sich die Situation verbessert, dennoch sei noch einiges zu tun.

Laut aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice suchen derzeit 11.600 Menschen in Vorarlberg einen Arbeitsplatz. Insbesonders ältere Menschen seien zunehmend betroffen, erklärt Caroline Mätzler, Fachbereichsleiterin für Arbeit und Qualifizierung bei der Caritas Vorarlberg. Die Arbeitslosenzahlen von über 50-Jährigen steigen seit Jahren stetig, bei den über 55-Jährigen sei der Anstieg sogar noch deutlicher. Im Caritas-Projekt Carla, das eng mit dem AMS zusammenarbeitet, werden daher gezielt ältere Menschen, die seit längerem arbeitslos sind, an Unternehmen vermittelt. Laut Mätzler sind die Rückmeldungen seitens der Arbeitgeber durchwegs positiv.

„Beständigkeit und Lebenserfahrung wichtig“

Das bestätigt auch Monika Haag, Geschäftsführerin der Bäckerei Mangold. Neben den jüngeren Angestellten brauche es auch Ältere. Denn neben dem „frischen Wind“, der von den Jungen versprüht wird, brauch es auch das Beständige und die Lebenserfahrung älterer Angestellter. Ähnlich argumentiert auch Günther Erath, Geschäftsführer von Erath Küchen. Über Vermittlung von Carla konnte sein Unternehmen sogar einen älteren Langzeitarbeitslosen als Filialleiter gewinnen. Erath habe dezidiert nach einem älteren Kandidaten gesucht. Ein Schulabgänger habe zwar das nötige Fachwissen, jedoch würde ihm noch die Praxis fehlen, und diese sei neben dem Fachwissen enorm wichtig.

Trotz dieser punktuellen Erfolge gibt es laut Caroline Mätzler aber noch viel zu tun. So müssten noch mehr Firmen vom unternehmerischen Wert älterer Mitarbeiter überzeugt werden, zudem bedürfte es noch mehr passgenaue Angebote für ältere Arbeitslose. Laut Mätzler sei hier auch die Politik gefordert.

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