Caritas lehnt 2,50-Euro-Vorstoß ab

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) schlägt vor, Asylwerbern, die gemeinnützige Arbeit leisten, zukünftig 2,50 Euro pro Stunde zu bezahlen. Die Caritas Vorarlberg wehrt sich gegen den Vorschlag.

Der Vorarlberger Caritas-Direktor Walter Schmolly kann der Argumentation des Ministers wenig abgewinnen: Dass fünf Euro Stundenlohn - so der Vorschlag der Landesflüchtlingsreferenten - ein Anreiz für Menschen in Afrika darstellten, sich sofort auf den Weg hierher zu machen, wie Minister Sobotka befürchtet, hält Schmolly für polemisch. Er kritisiert, dass das Thema immer mehr als politischer Spielball missbraucht, für die Sache selbst aber kaum Energie aufgebracht werde.

Bis heute sei nicht einmal definiert, was gemeinnützige Arbeit sei und welche Tätigkeiten Asylwerber ausführen dürften. Das vom Bund verbotene Nachbarschaftshilfeprojekt der Caritas hat laut Schmolly eines klar gezeigt: Vier bis fünf Euro Stundenlohn, zehn Stunden pro Woche und eine 200-Euro-Obergrenze seien gute Integrationsbedingungen. Der Minister könne sich daran ein Beispiel nehmen.