Neue SPÖ-Chefin will nicht Spitzenkandidatin werden

Gabriele Sprickler-Falschlunger folgt Michael Ritsch als Landesvorsitzende der SPÖ nach. Schon jetzt stellt sie aber klar: Sie will nicht als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl 2019 gehen.

„Nein das will ich nicht, sage ich ganz offen. Das ist nicht mein Plan“, sagte Sprickler-Falschlunger gegenüber dem ORF. „Ich halte das auch für viel zu früh, darüber jetzt zu diskutieren. Da braucht man Zeit und Ruhe und vor allem keinen Stress dabei.“ Die 60-Jährige folgt Michael Ritsch als Landesvorsitzende der SPÖ nach. Ritsch hatte am Freitag seinen sofortigen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekanntgegeben - mehr dazu in Ritsch tritt als Parteichef zurück.

Sprickler-Falschlunger folgt Ritsch nach

SPÖ Vorarlberg

Gabriele Sprickler-Falschlunger folgt Michael Ritsch an der Spitze der SPÖ Vorarlberg nach

Die Nachfolge von Ritsch sei erst durch die schwere Krankheit von Ritsch aktuell geworden, sagt Sprickler-Falschlunger. Vor etwa zwei Wochen habe sich die Dornbirner SPÖ gemeldet und ihr den Vorschlag unterbreitet. Sie habe eingewilligt, denn: „Ich glaube schon, dass ich eine Person bin, die innerhalb der eigenen Partei einen Ausgleich suchen hilft.“ Als Vorsitzende - die Wahl findet im März statt - will Sprickler-Falschlunger das öffentliche Austragen von Parteikonflikten abstellen und sich um die Heranbildung von Partei-Nachwuchs bemühen.

SPÖ-Chef Michael Ritsch tritt zurück

Die Ära von Ritsch als Landesparteivorsitzender der Vorarlberger SPÖ ist zu Ende: Er hat seinen sofortigen Rücktritt bekanntgegeben.

Schon Vater stand an der Spitze

Schon ihr Vater Karl Falschlunger hat es in den 1990er-Jahren bis an die Spitze der Vorarlberger Sozialdemokratie geschafft. Dass sie nun auch dort gelandet ist, hat für Sprickler-Falschlunger aber nur bedingt mit ihrer Familie zu tun. „Ich bin in einer Eisenbahner-Siedlung aufgewachsen und habe in der Schule erlebt, dass das etwas anderes ist“, erklärte sie.

Sie halte es für unerträglich, dass viele Leute aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt seien, diese Erfahrung mache sie auch tagtäglich als Ärztin. Dennoch glaubt sie, „dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das veränderbar ist“ - was letztlich den Kern ihrer Motivation ausmache.

Kernthemen Gesundheit, Pflege, Frauen

Den Sprung in die Politik wagte die begeisterte Allgemeinmedizinerin - sie wird ihre Praxis auch in naher Zukunft nicht aufgeben - im Jahr 2000, als sie Stadtvertreterin in Dornbirn wurde. Ein Jahr davor war sie der SPÖ als Parteimitglied beigetreten. Im Dornbirner Stadtrat zeichnete sie für die Bereiche Integration und Schule verantwortlich, als Abgeordnete im Landtag kümmert sie sich außerdem um die Themen Gesundheit, Pflege oder auch Frauen.