„Langer Tag der Flucht“: Kennenlernen fördern

In den letzten eineinhalb Jahren sind rund 3.800 Flüchtlinge aus Krisengebieten nach Vorarlberg gekommen. Der „Lange Tag der Flucht“ soll am Freitag einen neuen Blick auf das Thema Flüchtlinge und deren Zukunft ermöglichen.

Etwa ein Drittel der nach Vorarlberg Gekommenen hat das Asylverfahren laut Integrationslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) bereits abgeschlossen. Aus seiner Sicht ist der Höhepunkt der Flüchtlingswelle bereits überschritten, es sei bereits wieder Normalität eingekehrt. Das bedeutet aber doch, dass der lange Weg der Integration für die Flüchtlinge erst gerade begonnen hat. Darauf macht die Caritas am „Langen Tag der Flucht“ aufmerksam.

Herausforderung für die nächsten 15 Jahre

Beim „Langen Tag der Flucht“ soll mit zahlreichen Veranstaltungen auch der Kontakt zwischen Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung forciert werden, zudem soll das gegenseitige Vertrauen und Verständnis gefördert werden. Das sei umso wichtiger, weil das Thema Integration unsere Gesellschaft noch viele Jahre fordern werde, wie Caritas Direktor Walter Schmolly überzeugt ist. Sie werde sicher eine Herausforderung der nächsten zehn bis 15 Jahre sein - aber eine zu bewältigende Herausforderung.

Alle Veranstaltungen

Einen Überblick über alle Veranstaltungen am „Langen Tag der Flucht“ finden Sie hier.

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Dass der große Zustrom an Flüchtlingen nach Vorarlberg inzwischen versiegt ist, sagt auch der Leiter der Vorarlberger Flüchtlingshilfe, Bernd Klisch. Nun gelte es, neue Herausforderungen zu bewältigen. Viele Flüchtlinge hätten nun angefangen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, und wenn sie in Vorarlberg bleiben dürften, müssten sie Wohnung und Arbeit finden.

„Unglaublich engagierte Menschen“

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer engagieren sich in den Gemeinden für die Flüchtlinge. Rund 400 unterstützen die Arbeit der Caritas-Flüchtlingshilfe direkt, und etwa 270 kümmern sich im Integrations- und Sozialpaten-Netz der Pfarrcaritas in ihrer Freizeit um Flüchtlinge, wie die Leiterin der Pfarrcaritas, Ingrid Böhler, erklärt.

Ein Schwerpunkt sei die Sprachbegleitung, offizielle Kurse könnten gar nicht den ganzen Bedarf abdecken. Wichtig sei auch die Begleitung der Flüchtlinge im Alltag, indem man ihnen etwa näherbringe, was hier für Werte gälten und was es zu beachten gebe, wenn man in Vorarlberg lebe. Hier gebe es „unglaublich engagierte Menschen“, sagt Böhler.