Fußball-Nachwuchszentrum: Bürger wehren sich

Am Donnerstagabend will die Lustenauer Gemeindevertretung den Grundsatzbeschluss für ein Fußball-Nachwuchszentrums im Schweizer Ried fassen. Eine Bürgerinitiative ruft zu Protestkundgebungen vor und während der Gemeindevertretungssitzung auf.

Durch das Rheinsanierungsprojekt RHESI wird Lustenau in den kommenden Jahren einige Grundflächen verlieren, auf denen heute Sportplätze betrieben werden. Als Ersatz soll im südlich der Marktgemeinde gelegenen Schweizer Ried ein Fußball-Nachwuchszentrum errichtet werden - in Zusammenarbeit mit der Schweizer Gemeinde Widnau, die Grundeigentümerin dieses Gebietes ist.

Widnau hat bereits zugestimmt

Die Schweizer Ortsgemeinde Widnau habe bereits ihre politische Zustimmung zu diesem Projekt gegeben, nun sei Lustenau am Zug, erklärt Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP). Der Grundsatzbeschluss für das „wichtige Projekt“ soll - neben dem Beschluss zum Ausbau des Reichshofstadions - am Donnerstagabend gefasst werden. Widnau habe bereits den Grundsatzbeschluss gefasst, dass Lustenau 80.000 Quadratmeter Grund im Baurecht erhalten soll. Von Lustenau gebe es aber noch keinen politischen Auftrag.

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Schrebergartenbesitzer wehren sich

Im Beitrag von Birgit Hackspiel sehen Sie die Schrebergartenpächter Herbert Bipan und Franz Riedmann sowie den Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer.

Bürgerinitiative läuft Sturm

Eine aus Anrainern und Schrebergärtnern im betroffenen Gebiet formierte Bürgerinitiative läuft nun dagegen Sturm. Das geplante Nachwuchs-Zentrum zerstöre die ökologische Vielfalt im Süden der Marktgemeinde und ziehe das nahe gelegene Natura-2000-Schutzgebiet in Mitleidenschaft. Dem widerspricht Fischer: In den Überlegungen zur Machbarkeit habe die Ökologie eine wichtige Rolle gespielt. Widnau gewinne ja nicht ohne Grund Umweltpreise für das Gebiet, auf das die Ortsgemeinde auch in Zusammenarbeit mit Lustenau sehr gut schaue.

Bürger sollen einbezogen werden

Die Kritiker befürchten dennoch, dass die Größe des Projekts wertvolle Naturlandschaft vernichten werde. Es seien bis zu sieben Fußballfelder samt umfangreicher Infrastruktur geplant. Fischer widerspricht, noch sei unklar, wie groß das Projekt ausfallen soll. Der Bürgermeister versucht zu beruhigen: Wenn es an die echte Planung gehe, dann würden zu Beginn sicher auch die Anrainer einbezogen, so dass solche Ängste, wie sie jetzt im Vorfeld entstanden seien, ausgeräumt werden könnten.

Wird der Grundsatzbeschluss zum Fußball-Nachwuchs-Zentrum am Donnerstagabend gefasst, stehen im Oktober bereits die nächsten Verhandlungen mit Widnau auf dem Plan.