Bisher mehr Firmenpleiten in diesem Jahr
In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres gab es nach Angaben des Kreditschutzverbandes KSV 1870 exakt 101 Firmenpleiten. Das bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Plus von 9,8 Prozent.
Die Verbindlichkeiten sind um fast 50 Prozent gestiegen. Insgesamt 33 Millionen Euro forderten die Gläubiger von den insolventen Firmen. Heuer gab es in Vorarlberg bisher vier Millionenpleiten. Die größte war die des Feldkircher Unternehmens Martin Holz mit 12,3 Millionen Euro, gefolgt von der Bludenzer Firma Zierl Consult mit 5,5 Millionen Euro.
Vor allem Kleinunternehmen betroffen
Nach Angaben von Armin Rupp vom KSV 1870 sind von den Insolvenzen hauptsächlich Kleinunternehmen betroffen. Die Gründe dafür seien oft das fehlende Eigenkapital und der mangelnde kaufmännische Überblick. Zudem belaste die Zunahme an gesetzlichen Vorschriften die jungen Unternehmer immer mehr.
Da hauptsächlich kleine Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe in diesem Jahr Konkurs anmelden mussten, ist die Zahl der betroffenen Mitarbeiter deutlich gesunken. Waren es in den ersten neun Monaten des Vorjahres noch 254 Dienstnehmer, sind es heuer 167.
Stärkeres Wirtschaftswachstum
Dass es heuer in den ersten drei Quartalen mehr Firmenpleiten als noch vor einem Jahr gegeben hat, sei für die heimische Wirtschaft nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, so Rupp. Ein Anstieg von Insolvenzen sei im Prinzip auch ein Anzeichen für ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Vor heuer rechnet Rupp mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen von zehn bis 15 Prozent.
Link:
- Zahl der Firmenpleiten deutlich gestiegen (vorarlberg.ORF.at; 5.7.2016)