Keine Preiserhöhung bei Ländle-Buchhändlern

Die Vorarlberger Buchhändler schließen zum jetzigen Zeitpunkt Preiserhöhungen aus. Stattdessen appelliert man an die Verlage, die Preise anzupassen. Die Kostenschere sei für die Buchhändler kaum noch zu bewältigen.

Österreichs größte Buchhandelskette Thalia hat diese Woche bekanntgegeben, dass sie die Preise für Bücher durchwegs auf den jeweils nächsten 90 Cent-Betrag erhöhen wird - mehr dazu in help.ORF.at: Thalia erhöht Preise für Bücher.

„Preise seit vielen Jahren nicht erhöht“

Die von ORF Radio Vorarlberg befragten Vorarlberger Buchhändler wollen dem Beispiel von Thalia nicht folgen, zeigen aber Verständnis. Seit vielen Jahren seien die Preise für Bücher nicht erhöht worden, so Verena Brunner von der Buchhandlung Brunner. Die Kostenschere gehe immer weiter auseinander, da Personalkosten, Steuern und Mieten ansteigen. Dies sei für die Buchhändler nicht mehr zu bewältigen.

Preisgestaltung der Verlage

Trotzdem seien derzeit keine Preiserhöhungen in ihren Buchhandlungen geplant, sagt Brunner. Stattdessen versuche man mit den Verlagen zu reden, dass die Preise kostenwahr angepasst werden.

Auch bei „Das Buch“ im Messepark Dornbirn möchte man die Preise derzeit nicht erhöhen. Sollten die Verlage aber auf Dauer nicht einlenken, sei eine Preiserhöhung unvermeidlich, sagt Geschäftsführer Günter Wohlgenannt. Er zeigt sich davon überzeugt, dass trotz der Internet-Konkurrenz es auch in Zukunft ein Publikum geben wird, dass bei regionalen Händlern einkaufen will.

„Auch Verlage unter Druck“

Vom Vorarlberger Bucher Verlag heißt es, dass man in ständigem Austausch mit den Buchhändlern sei. Man müsse einen Weg der goldenen Mitte finden, damit Händler und Verlage überleben können, so Verlagsleiterin Michelle Bucher. Wichtig sei es, dass das Buch kein elitäres Produkt wird, das sich keiner mehr leisten kann.

In Vorarlberg seien die Kunden durchaus bereit, etwas mehr zu bezahlen, um regionale Produzenten und Händler zu unterstützen, so Bucher. International gerate man aber auch als Verlag immer mehr unter Druck.