Ölindustrie zweifelt an Energieautonomie

Das Institut für Wärme- und Öltechnik in Wien (IWO) hat grundlegende Zweifel an der Erreichbarkeit der Energieautonomie bis zum Jahr 2050. Vorarlberg verfügt nicht über die nötigen Ressourcen, sagt IWO-Chef Martin Reichard.

Energieautonomie

Vorarlberg hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 in gleichem Ausmaß Energie aus erneuerbaren Energieträgern bereitzustellen, wie verbraucht wird.

IWO Österreich hält das Vorarlberger Ziel der Energieautonomie bis 2050 für überzogen. Für Reichard stellt sich die Frage, ob Vorarlberg genug Ressourcen hat, um dieses Vorhaben zu stemmen. Er gebe zu bedenken, dass in Vorarlberg 58.000 Haushalte mit Heizöl heizen. Um diese Ölheizungen zu ersetzen, müsste der Einsatz von anderen Energieträgern verdoppelt bis verdreifacht werden, ist Reichard überzeugt.

Energieinstitut hält an Energieautonomie fest

Josef Burtscher, Geschäftsführer des Vorarlberger Energieinstituts, sieht das Ziel vor Augen. Sämtliche Voraussetzungen seien vorhanden, die Energieautonomie könne erreicht werden, sagt Burtscher. Der eingeschlagene Weg in Sachen Effizienz und Benutzerverhalten müsse einfach konsequent weitergegangen werden.

Beim Institut für Wärme- und Öltechnik sieht man sogar eine steigende Umweltbelastung durch die Umstellung zum Beispiel von Öl auf Pellets. Diese Menge könnten Mensch und Natur locker verkraften, sagt Burtscher. Die Verwendung von Heizöl als Energiequelle im Haushalt sei sehr ineffizient. Es gebe bereits viel bessere Möglichkeiten umweltschonend zu heizen, schwieriger sei sicher die Umstellung bei Fortbewegungsmitteln. Grundsätzlich glaube er, dass es in Zukunft nicht so sehr ein Energieproblem geben werde, sondern vielmehr ein Klima- und CO2-Problem, sagt Burtscher.

Links: