Lehrlinge: Bildungsniveau sehr unterschiedlich

Rund 2.200 Lehrlinge beginnen diesen Herbst in Vorarlberg mit ihrer Lehre. Das Bildungsniveau ist dabei höchst unterschiedlich. Christoph Jenny von der Wirtschaftskammer sagt, es sei wichtig, die Jugendlichen über ihre Möglichkeiten zu informieren.

Fast jeder zweite Jugendliche entscheidet sich für eine Lehre. Auffallend sei aber, dass viele Lehrlinge mit einer schlechten Allgemeinbildung ihre Ausbildung starten, sagt Christoph Jenny von der Wirtschaftskammer. Es gehe dabei vor allem um die Grundfertigkeiten wie Mathematik, das ja doch in allen Lehrberufen benötigt wird, und sinnerfassendes Lesen und Schreiben.

„Ausbildungspflicht könnte Niveau senken“

Dass durch die bevorstehende Ausbildungspflicht schlecht ausgebildete Jugendliche das Niveau weiter senken könnten, sei durchaus möglich, sagt Jenny. Umso wichtiger sei es, Anreize zu schaffen, indem man Jugendlichen attraktive Aus- und Weiterbildungsangebote mache und das Umfeld entsprechend gestalte, dass sie diese Ausbildung auch in Anspruch nehmen. Und im Vorfeld gehe es auch darum, Eltern zu unterstützen und zu motivieren und „im Elternhaus etwas genauer hinzuschauen“.

Nicht über das „Türschild“ diskutieren

Außerdem müsse nicht - wie Jenny sagt - über das „Türschild der Schule“ diskutiert werden, das heißt darüber, ob es eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen, sondern es gehe darum, was in der Schule passiert. Aus seiner Sicht gelte es, zu schauen, was andere besser machen würden, wer es besser mache, und sich mit diesen zusammenzuschließen - und dann danach zu trachten, die anderen zu überflügeln.

Aufklärungsbedarf bei Lehre mit Matura

Für den Ausbildungsweg „Lehre mit Matura“ sieht Jenny noch Aufklärungsbedarf. Es seien zum Teil falsche Vorstellungen vorhanden, vor allem von Jugendlichen, die gar nicht diese Ausbildung wählten, weil sie Angst hättn, dass der Aufwand wesentlich höher sei, als er tatsächlich ist. Der Mehraufwand liegt laut Jenny bei drei bis vier Stunden pro Woche. Hier sollten die Jugendlichen besser informiert werden, sagt er.