VKI rät von Pflegeversicherungen ab
Wer in Österreich pflegebedürftig wird, hat einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegegeld. In Vorarlberg beziehen ca. 17.000 Menschen Pflegegeld. Die Höhe des Pflegegeldes hängt von der Pflegestufe ab, insgesamt gibt es sieben. In der Pflegestufe eins erhält man 157,30 Euro pro Monat, in der höchsten Stufe können es bis zu 1.688,90 Euro sein.
Nur wenige schließen Pflegeversicherung ab
Wer zusätzlich vorsorgen will, kann auch eine private Pflegeversicherung abschließen - nur wenige tun das. Laut einer Vorsorgestudie der Sparkassengruppe haben nur vier Prozent der Vorarlberger eine private Pflegeversicherung abgeschlossen. Der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, Werner Böhler, sieht hier Aufholbedarf. Das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, steige parallel zur Lebenserwartung, sagt Böhler.
Hohe Prämien für Pflegeversicherungen
Die hohen Prämien, die für eine Pflegeversicherung bezahlt werden müssen, sind ein Grund, warum der VKI skeptisch ist. Solche Versicherungen würden nicht im Alter von zwanzig oder dreißig Jahren abgeschlossen, so ein Experte des VKI. Und je später man eintritt, desto teurer wird es.
Leistung oft erst aber der dritten Pflegestufe
Um die Versicherungsleistung schließlich in Anspruch zu nehmen, muss die betroffene Person als Pflegefall eingestuft werden. Dabei richten sich die privaten Anbieter nach den gesetzlichen Pflegestufen. Private Versicherungen zahlen meist erst ab der dritten Pflegestufe. Laut Statistik fallen aber 70 Prozent der Pflegefälle in Österreich in die ersten beiden Stufen. Wer sich dennoch für eine private Pflegeversicherung interessiert, dem rät der VKI, sich sehr genau zu informieren.
Angela Ganthaler; vorarlberg.ORF.at
Link:
- Wie sinnvoll sind private Pflegeversicherungen? (help.ORF.at)