Toni-Russ-Preis an Albert Lingg verliehen

Albert Lingg, der pensionierte Chefarzt des LKH Rankweil, ist am Donnerstagabend mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis der „Vorarlberger Nachrichten“ („VN“) für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.

In seiner Laudatio beschrieb Psychiater Reinhard Haller - er erhielt den Toni-Russ-Preis 2010 - den diesjährigen Preisträger als offen, neugierig, gelassen, hoch kompetent, authentisch, tolerant und integrativ, tragfähig und verständnisvoll und außerdem durch nichts zu erschüttern. Lingg habe immer beurteilt, aber nie geurteilt und schon gar nicht verurteilt.

Toni-Russ-Preis Albert Lingg

ORF

Albert Lingg am Donnerstagabend im Kreis der Familie

Bescheidener Preisträger

Lingg selbst gab sich in seinen Dankesworten bescheiden - auch auf diesen Charakterzug hatte Haller hingewiesen. „Als wir die ersten Ausflüge mit Patienten organisierten, rief mich ein Landsmann erbost an, was mir einfalle, ‚die Deppen wieder ins Dorf zu bringen‘“, erinnerte er an die Anfänge der Enthospitalisierung. An den Schluss seiner Ausführungen stellte er ein Zitat aus dem Faust: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen“.

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Toni-Russ-Preis an Albert Lingg

Im Interview: Russmedia Geschäftsführer Eugen Russ, Laudator Reinhard Haller, Toni-Russ-Preisträger Egon Blum, Tochter Bianca, Ehefrau Grete, Toni-Russ-Preisträger Albert Lingg, Umweltaktivistin Hildegard Breiner

Lingg wurde am 1. Oktober 1949 in Au geboren. Er studierte in Innsbruck und Wien Medizin, bevor er seine weitere Ausbildung in Deutschland und der Schweiz absolvierte. Danach war er viele Jahre Chefarzt am LKH Rankweil. Lingg gestaltete und prägte die Institution, die heute als modernes Schwerpunktkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie glänzt.

Auszeichnung für verdiente Vorarlberger

Der Dr.-Toni-Russ-Preis wurde in Gedenken an „VN“-Herausgeber und Chefredakteur Toni Russ gestiftet. Mit dem Preis werden Vorarlberger Persönlichkeiten ausgezeichnet, die durch Privatinitiativen dem Land und seinen Menschen wertvolle Dienste geleistet haben. Im vergangenen Jahr erhielt Egon Blum den Preis, im Jahr davor Schriftsteller Michael Köhlmeier.