Wälderbahn: Viel Begeisterung, aber auch Skepsis

Vorerst ist sie nicht mehr als eine Idee: die Wälderbahn, die per Seilbahn von Dornbirn in den Bregenzerwald führen soll. Viele Fragen sind noch offen, aber einige machen sich schon Hoffnung auf Umsetzung. Nur der Verkehrsreferent der Regio äußert sich skeptisch.

Der Sprecher der Regio Bregenzerwald, der Dorener Bürgermeister Guido Flatz, spricht von einem sehr innovativen und zukunftsfähigen Projekt. Es passe gut zur Region: Innovation sei im Bregenzerwald von jeher wichtig gewesen, man sei in vielen Bereichen Vorreiter. Er hoffe auch auf eine Verkehrsentlastung, die Anbindung an den Bahnhof Dornbirn sei aus seiner Sicht richtig.

Verkehrsreferent sieht kaum Entlastung

Der Verkehrsreferent der Regio, Armin Berchtold, ist hingegen eher skeptisch: Der Bregenzerwald und auch Dornbirn seien derzeit zu wenig urban für ein solches Projekt. Er sehe auch nicht die erhoffte große Entlastung, weil die Bahn vor allem für den Hinterern Bregenzerwald relevant sei, viele Pendler aber im Mittel- und Vorderwald leben. Skitouristen würden seiner Ansicht nach nicht kurz vor dem Ziel vom Auto auf eine Bahn umsteigen.

Wälderbahn 2.0: Begeisterung und Skepsis

Bei den Bregenzerwäldern stößt das Projekt auf Interesse. Auch einige Bürgermeister könnten sich die Seilbahn in den Bregenzerwald vorstellen.

Bischofberger: „Zukunftsweisende Idee“

Der Bürgermeister von Mellau, Tobias Bischofberger, spricht von einer zukunftsweisenden Idee - gerade auch für den Tourismus. Die Regio sei davon sehr angetan, so wie er selbst auch. Bischofberger sagt, man müsse relativ früh solche Ideen spinnen, damit sie dann irgendwann auf die Beine gestellt werden könnten.

Die Wälderbahn sei eine „schöne Idee“, weil sie einige Probleme lösen würde, wie etwa, dass der öffentliche Verkehr an die Kapazitätsgrenzen stoße. Im Tourismus sei die Frage der Zukunft die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrmitteln, weil gerade im städtischen Bereich die Führerscheinquote sinke. Die Bahn sei obendrein schnell und biete eine interessante Anbindung etwa auch für FH-Studenten, Bersbuch würde zu einem Verkehrsknotenpunkt aufgewertet.

Alberschwende will Verlängerung zum Brüggele

Angelika Schwarzmann, Bürgermeisterin von Alberschwende, kann der Idee der Wälderbahn - wie sie sagt - viel abgewinnen. Der Privatverkehr würde sich dadurch auch in Alberschwende reduzieren, der Schwerverkehr würde aber wohl bleiben, meint sie. Sie regt gleich eine weitere Idee an: Warum man nicht auch vom Hochälpele einen eigenen Liftarm in Richtung Brüggelekopf bauen kann.

Kein Kommentar aus Andelsbuch

Der Bürgermeister von Andelsbuch, jener Ort, in dem eine Station der Wälderbahn wäre, wollte das Projekt noch nicht kommentieren.

Interesse aus Dornbirn

Dornbirns Vizebürgermeister Martin Ruepp sagte auf ORF-Anfrage, die neue Wälder-Seilbahn sei eine gute Idee. Das Patent von Doppelmayer sei interessant, ob es aber nach Dornbirn passe, müsse man sich in einer Machbarkeitsstudie erst genauer anschauen. In dieser Studie sollte man dies Variante auch mit bisherigen Ideen vergleichen, sagt Ruepp.

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Per Seilbahn vom Wald nach Dornbirn

Im Video sehen Sie Bilder von dem geplanten Projekt. Quelle: www.waelderbahn.at.

Vorschlag sorgt für großes Echo

Als Projekt für die Zukunft haben die Industriellenvereinigung, der Seilbahnbauer Doppelmayr und das Institut Kairos die Wälderbahn am Dienstag vorgestellt. Die Vision: eine Seilbahnverbindung von Dornbirn über das Hochälpele bis nach Bersbuch in den Bregenzerwald. Dadurch soll vor allem der Autoverkehr im Bregenzerwald verringert werden. Die Bahn soll für Pendler wie auch für Touristen gleichermaßen interessant sein. Mehr dazu in „Wälderbahn“: Seilbahnprojekt in den Wald.