Vegane Ernährung sorgt für Diskussion
Je kleiner das Kind, desto problematischer ist eine vegane Ernährung, sagt der Dornbirner Kinderarzt Harald Geiger. Er verweist auf die enorme Wichtigkeit bestimmter Nahrungsbestandteile, die nur in tierischen Lebensmitteln vorkommen. Fehlen diese Bestandteile, drohten schwere Schäden, sagt Geiger. Deswegen seien Nahrungsergänzungsmittel für Veganer unerlässlich, sagt Geiger.
Geiger: „Problem ist der Zucker“
Geiger warnt vor dem Hype „Vegane Ernährung“. Die großen Probleme in der kindlichen Ernährung sieht er nicht im Fleischkonsum, sondern im Zucker. Ihn gelte es zu bekämpfen, nicht die Veganer und das schon gar nicht per Gesetz.
Auch die Dornbirner Diätologin Birgit Kubelka hält von Gesetzen, die die vegane Ernährung bei Kinder verbietet, wenig. Die Entscheidung, sein Kind vegan zu ernähren, sei auch eine Werte-Haltung, diese könne man nicht verbieten. Dann müsste man auch andere einseitige Ernährungsweisen bestrafen, sagt Kubelka.
Vegan leben
Bei Radio Vorarlberg spricht eine Familie, die vegan lebt, über ihre Erfahrungen.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Vegan heißt nicht gesünder
Ein Viertel aller österreichischen Schulkinder ist übergewichtig, und das mit allen negativen Folgen für die Gesundheit. Veganer sind aber nicht automatisch gesünder, denn durch die fleischlose Ernährung fehlen ihnen bestimmte B-Vitamine, die unbedingt ergänzt werden müssen, erklärt Diätologin Birgit Kubelka. Kubelka empfiehlt allen Veganern eine ärztliche Begleitung.
Haftstrafen für italienische Eltern gefordert
Wie weit können, sollen und dürfen Eltern die Ernährung ihrer Kinder beeinflussen und bestimmen? Die Frage - früher vor allem auf die eigenen vier Wände begrenzt - wird zunehmend zu einem Politikum. Skurrile Blüten treibt die Ernährungsdebatte derzeit in Italien. Die rechtspopulistische Forza Italia will Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren, mit Haftstrafen drohen. Eine Mehrheit dürfte der Gesetzesvorschlag kaum finden. Ein neuerliches Anfachen der Diskussion ist der Oppositionspartei aber wohl gewiss. Erst im Juli hatte der Fall eines unterernährten Kleinkindes in Italien für Schlagzeilen gesorgt - mehr dazu in ORF.at.