Wenige Flüchtlinge als arbeitsfähig eingestuft

2.500 anerkannte Flüchtlinge beziehen derzeit in Vorarlberg die Mindestsicherung. Nur 400 davon werden als grundsätzlich arbeitsfähig eingestuft. Um die Integration in den Arbeitsmarkt zu forcieren, setzt man auf verschiedene Arbeitsprojekte.

Von den rund 400 anerkannten Flüchtlingen, die aufgrund ihrer Deutschkenntnisse und Fähigkeiten als arbeitsfähig eingestuft werden, können nach Angaben von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) etwa 60 Prozent vermittelt werden. Im ersten Halbjahr 2016 habe man 270 anerkannte Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt integrieren können. Dabei handle es sich um einen passablen Wert, so Wiesflecker.

Alphabetisierung als Herausforderung

Die größte Herausforderung bei der Vermittlung seien die komplett unterschiedlichen Voraussetzungen der Asylwerber, so Wiesflecker. Es gebe viele qualifizierte Asylberechtigte aus Syrien, wo es relativ gut gelingt, sie innerhalb weniger Jahre am Arbeitsmarkt unterzubringen.

Auf der anderen Seite gebe es eine Gruppe von Asylberechtigten aus Afghanistan und sehr viele Junge, die Analphabeten sind, so Wiesflecker. Hier müsse man zuerst eine Grundqualifikation nachholen. Es sei eine Illusion zu glauben, dass man diese Menschen innerhalb von zwei Jahren in den Arbeitsmarkt integrieren kann.

„Kontakte bei Vermittlung das Wichtigste“

Projekte wie die Nachbarschaftshilfe oder „Start2work“ der Caritas helfen nach Angaben von Projektleiterin Karoline Mätzler enorm bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Das Wichtigste sei es, Kontakte zu knüpfen. Hier sei die Kleinheit Vorarlbergs ein Vorteil, Netzwerke könnten so besser genutzt werden.

Gerade Familienunternehmen seien sehr engagiert, wenn es darum geht, Asylwerbern eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, so Mätzler.

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