Drogendelikte: Weniger Anzeigen in Vorarlberg

Im Gegensatz zum österreichweiten Trend sinkt in Vorarlberg die Zahl der Anzeigen wegen Drogendelikten. Im Vorjahr gab es rund 1.300 Anzeigen, das bedeutet ein Minus von sieben Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Das bedeute aber keine Entspannung.

In ganz Österreich sind die Anzeigen wegen Drogendelikten im Jahr 2015 um fast neun Prozent gegenüber dem Jahr zuvor gestiegen - es gab im Vorjahr 33.000 Anzeigen. Da geht aus dem aktuellen Suchtmittelbericht des Innenministeriums hervor. In Vorarlberg hat es hingegen einen Rückgang gegeben.

„Über einen mehrjährigen Zeitraum betrachten“

Eine Entspannung der Gesamtproblematik sieht Thomas Neubacher, Drogenkoordinator des Landes, trotz des Rückgangs nicht. Aus den Zahlen könne man nicht schließen, dass sich die Drogenproblematik entsprechend entspannt, sagt Neubacher im ORF Radio Vorarlberg-Interview. Die Zahlen würden eher ein Abbild sein, wo die Drogenschwerpunkte der Exekutive liegen.

Man dürfe nicht von jährlichen Schwankungen gleich auf Trends und Entwicklungen schließen, betont Neubacher. Man müsse das Ganze über einen mehrjährigen Zeitraum sehen. Die 1.300 Anzeigen würden im Trend der vergangenen Jahre liegen.

Drogenkauf über das Internet

Laut Suchtmittelbericht herrscht ein Mischkonsum vor, am meisten wird Cannabis konsumiert. Im Vorjahr wurden in Vorarlberg sechs Indoor-Anlagen entdeckt, die meist dem Eigenkonsum gedient haben. Um Heroin zu kaufen, fahren die Vorarlberger Konsumenten wegen des günstigen Einkaufspreises vermehrt nach St. Gallen oder Altstätten in die benachbarte Schweiz.

Von Seiten der Exekutive heißt es, dass in Vorarlberg keine Entschärfung der Situation erkennbar sei. Der Kokainhandel sei hier etabliert. Ähnlich sei die Situation bei Heroin. Es wird damit gerechnet, dass der Import von kleinen Mengen aus der Schweiz zunehmen wird.

Viel werde auch über das Internet gekauft, hier gebe es eine hohe Dunkelziffer. In diesem Bereich könnten auch kaum Drogen sichergestellt werden.

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