Wirbel um Ferienheim in Schönenbach
Vor 70 Jahren haben in Schönenbach erstmals benachteiligte und hungernde Kinder ihre Ferien verbracht. Daraus entwickelte sich mit der Zeit ein beliebtes Ferienangebot des Vorarlberger Kinderdorfes. Vor vier Jahren war damit aber Schluss, weil die beiden Gebäude zunehmend baufällig wurden. Jetzt will das Kinderdorf eines der Häuser abreißen und neu bauen. Der Neubau soll 1,5 Meter höher werden, geplant sind ein Seminarraum sowie eine Pelletsheizung für den Winterbetrieb.
Agrargemeinschaft äußert Kritik
Die Pläne des Kinderdorfes sorgen für Irritationen bei der Agrargemeinschaft Schönenbach. Obmann Peter Greber ist sich nicht sicher, ob der viergeschossige Neubau noch etwas mit der einstigen Bestimmung des Ferienheimes zu tun hat.
Die Agrargemeinschaft ist in Schönenbach auch für die Wasserver- und entsorgung sowie für die Zufahrt zuständig und ist auch gerne bereit das weiterhin für das Kinderdorf zu organisieren. Aber nur, wenn das Heim künftig nicht, wie befürchtet, als Seminarhotel oder Ferienwohnungsdomizil verwendet wird.
ORF
Der Bezauer Bürgermeister Gerhard Steurer (ÖVP) versteht die Ängste der Schönenbacher. Die Idylle des Dorfes dürfte nicht durch einen mächtigen Neubau gestört werden, sagt Steurer.
Für Kinderdorf sind Ängste völlig unbegründet
Das 1950 erbaute Ferienheim ist in einem schlechten Zustand. Es könne nur saniert werden, indem es neu gebaut werde. Höher werden müsse das Haus deshalb, weil mittlerweile andere Geschosshöhen vorgeschrieben sind, sagt Franz Josef Köb, Präsident des Vereins Vorarlberger Kinderdorf. Er betont, dass der im Plan genannte Seminarraum nichts anderes werden soll als ein Aufenthaltsraum für Schlechtwettertage. Die Ängste der Agrargemeinschaft seien völlig unbegründet.
Positiver Baubescheid
Nach mehreren Berufungen und Instanzen ist der positive Baubescheid rechtskräftig und das Kinderdorf kann laut Planungsunterlagen bauen, es muss aber für soziale Zwecke genützt werden. Beide Seiten betonen, dass sie an einer einvernehmlichen Lösung interessiert sind, es werden weitere Gespräche stattfinden.