Liechtenstein begeht Staatsfeiertag

Das Fürstentum Liechtenstein hat am Montag seinen Staatsfeiertag begangen. Erbprinz Alois griff in seiner Ansprache die politischen Themen und Herausforderungen der Zeit auf - darunter auch die Zug-Attacke in Salez.

Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein sprach am Montag von einer Zeit der Umbrüche und grasierenden Unsicherheit, bedingt durch den Brexit, die Finanzkrise in vielen EU-Staaten und die Herausforderungen durch die Flüchtlingswelle. Diese Unsicherheit werde „durch eine Welle von Anschlägen“ noch verstärkt.

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Staatsfeiertag in Liechtenstein

Im Beitrag sehen Sie: Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein; Kaspar Hilti, Schaan; Adriana Netwich, Triesenberg

Damit bezog sich der Erbprinz auch auf die Attacke in einem Zug in der Schweiz, die am Samstag zumindest zwei Menschenleben gefordert hat - mehr dazu in Bluttat in Zug: Täter und ein Opfer gestorben. „Unsere Gedanken sind an diesem Tag daher vor allem auch bei den Opfern und deren Angehörigen“, so der Erbprinz weiter.

Vereinbarkeit als „Erfolgsfaktor“

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Rede war die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Selbige im Fürstentum voranzutreiben sei für ihn ein brennendes gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Anliegen: „Nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung in Europa werden für Unternehmen gute Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer bedeutender, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.“

Beides, Familie und Beruf, unter einen Hut zu bekommen, werde „einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren unserer Gesellschaft werden“, so Erbprinz Alois. „Neben der Neuregelung der Finanzierung von Kinderbetreuungseinrichtungen ist die mangelnde zeitliche Vereinbarkeit von Familien und Beruf im ersten Lebensjahr des Kindes das größte noch ungelöste Problem.“

Staatsfeiertag seit 1940

Entstanden ist der Staatsfeiertag unter den Eindruck der Bedrohung durch Nazi-Deutschland. 1940 eingeführt, feiern die Liechtensteiner seit damals ihren Staatsfeiertag am 15. August, traditionell auf der Wiese beim Schloss, dem Wohnsitz der Fürstenfamilie. Es ist ein Tag, an dem die Liechtensteiner ihre Fürstenfamilie nach dem offiziellen Staatsakt persönlich ansprechen können.