Vorarlberg auf Flüchtlingszustrom vorbereitet

Der Flüchtlingszustrom nach Österreich ist derzeit überschaubar, etwa 700 Asylanträge werden pro Woche gestellt. Trotzdem müsse man jederzeit mit einem neuerlichen Anstieg rechnen, heißt es bei den Verantwortlichen in Vorarlberg.

Im Vorjahr waren es österreichweit noch 3.000 Asylanträge pro Woche gewesen, derzeit liegt die Zahl bei rund 700 Anträgen. Seit Mai warte man bereits auf einen neuerlichen Zustrom von Flüchtlingen, sagt Vorarlbergs Asylkoordinatorin Sonja Troger. Die Flüchtlinge seien bekanntlich in Europa, nur der Weg nach Mitteleuropa fehle derzeit.

Schwerpunkt Familienzusammenführungen

Im Augenblick gehe es aber tatsächlich mehr um Familienzusammenführungen, so Troger. In Vorarlberg kommen laut Troger wöchentlich 30 bis 50 Familienangehörige neu in die Grundversorgung. Gleich viele fielen aber auch aus der Grundversorgung heraus, weil sie einen positiven Asylbescheid erhielten. Die Zahl von 3.800 betreuten Menschen halte sich daher relativ konstant.

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Flüchtlingssituation: Land vorbereitet

Im Beitrag sehen Sie: Werner Meisinger, Landesrettungskommandant

Für einen neuerlichen Zustrom sei man jedenfalls besser gerüstet als noch vor einem Jahr, so Troger. Das bestätigt auch das Rote Kreuz: Dort hat man einen eigenen Fachbereich für Flüchtlinge eingerichtet und dafür neues Personal eingestellt. Im Wesentlichen widmet sich der Fachbereich um die Grundversorgung der Flüchtlinge und Transitflüchtlinge - also Flüchtlinge, die nach einer oder zwei Nächten wieder weiterreisen.

Platz für 200 Transitflüchtlinge

Zudem hat das Land in der Nähe des Bahnhofs in Bregenz und in der Toni-Russ-Straße in Lochau leerstehende Hallen adaptieren lassen. An diesen Orten könnten in Summe kurzfristig mindestens 200 Transitflüchtlinge untergebracht werden.

Landesrettungskommandant Werner Meisinger erläutert, die Halle in Lochau habe man speziell für diesen Zweck adaptiert: „Es ist also organisatorisch, es ist unterkunftsmäßig, aber auch personell alles so arrangiert, dass jederzeit, Tag und Nacht, diese Halle in Betrieb genommen werden kann.“