Täglich fünf Anzeigen wegen Sachbeschädigung
Vandalismus ist ein Phänomen der Jugend. Die Polizei beobachtet, dass die Täter meist Jugendliche oder junge Erwachsene sind, bei ihnen gehört Sachbeschädigung zu den meist verübten Delikten. Die Zahl der Fälle ist in den vergangenen Jahren gesunken, von 2.800 Anzeigen im Jahr 2012 auf circa 1.800 im Jahr 2015. Das sind aber immer noch im Schnitt fünf Anzeigen pro Tag.
Zwei Gruppen von Tätern
Das Austesten von Grenzen gehört bei jungen Menschen ein Stück weit zur normalen Entwicklung. Was aber, wenn Grenzen klar überschritten werden? Winfried Ender vom Bewährungshilfe-Verein Neustart unterteilt die Täter in zwei Gruppen.
Die erste Gruppe seien solche Jugendliche, die diese Grenzen einmal überschreiten. Täter aus der zweiten Gruppe seien dagegen meistens länger zu betreuen. Sie haben laut Ender oft ein verschobenes Normensystem, sie haben in ihrer Entwicklung nicht gelernt, wo der Spaß aufhört und der Gesetzesbruch anfängt.
Langfristige Entwicklung
Hier kann - im Idealfall - der Bewährungshelfer eingreifen. Er muss den Täter lehren, Verantwortung zu übernehmen. Von jetzt auf gleich geht das aber nicht: „Wir sehen, dass es bei diesen Jugendlichen einen längeren Entwicklungsprozess gibt. Es gehört bei vielen Klienten dazu, dass sie mehrmals verurteilt werden“, so Ender. Sein Appell ist klar: Auch wenn ein junger Mensch sich mehrmals als Vandale betätigt hat - man darf ihn nicht aufgeben. Auch aus jugendlichen Wiederholungstätern sind oft genug noch ganz normale Erwachsene geworden.
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„Vorarlberg heute“-Beitrag von Jürgen Peschina, Manfred Abel (Kamera) und Robert Rossian (Schnitt). Zu Wort kommt Winfried Ender vom Bewährungshilfe-Verein „Neustart“.
Link:
- Unbekannte Vandalen wüteten in Hard (vorarlberg.ORF.at; 7.8.2016)