Gorbach-Forderungen im Kreuzfeuer der Kritik

Ausgerechnet seine ehemalige Partei übt Kritik an Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach: FPÖ-Landeschef Reinhard Bösch reagiert mit völligem Unverständnis auf Gorbachs Pensionsforderungen. Gerald Loacker (NEOS) attackiert indes die ÖVP.

Bis 2005 war Gorbach Mitglied der Freiheitlichen, dann trat er zum BZÖ über. Jetzt üben die ehemaligen Parteikollegen heftige Kritik am Ex-Landesstatthalter und Ex-Vizekanzler: „Solche Forderungen - und das noch in dieser Höhe - stoßen jedem Menschen, der hart für sein Geld arbeiten muss, sauer auf", poltert FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch in einer Aussendung.

Nicht nur den Zeitpunkt der geforderten Auszahlung kritisiert Bösch, sondern auch die geforderte Höhe von rund 11.000 Euro pro Monat. Man sehe sich im Kampf gegen Luxuspensionen und Privilegien neuerlich bestätigt.

Loacker: „System ausnützen“

„Zu Recht regen sich die Bürger über Hubert Gorbachs Wünsche nach einer fetten Politikerpension auf“, sagt auch NEOS-Nationalratsabgeordneter Gerald Loacker. Dass aber ausgerechnet ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück zu den exponiertesten Kritikern von Gorbach zählt, entbehrt für Loacker nicht einer gewissen Ironie: „Gorbach will genau das, was er von seinen ÖVP-Kollegen in Landes- und Bundesregierung durch Abschauen gelernt hat: das System ausnützen.“ Frühstück solle erst vor der eigenen Türe kehren.

Gorbach will Pensionszahlungen ab 2013

Die Diskussion war durch einen Bericht der „VN“ am vergangenen Samstag ins Rollen gekommen. Demnach hatte Gorbach vom Land Vorarlberg rückwirkend die Auszahlung seiner Pension ab 2013 verlangt, das Land lehnte dieses Ansinnen allerdings ab, eine Frühpension sei erst ab 2018 möglich - mehr dazu in Ex-Vizekanzler Gorbach kämpft um Ruhensbezüge.