Schwarzfahrer: Rauch will Schaffner in den Zügen
Lückenlose Kontrollen würden in den Zügen fehlen, sagt Mobilitäts-Landessrat Johannes Rauch (Grüne) bei der Präsentation der Bilanz des Verkehrsverbundes Vorarlberg für das vergangene Jahr. Wenn kontrolliert wird, werden laut Rauch bis zu 15 Prozent der Bahnfahrer ohne Ticket erwischt. Deshalb will Rauch wieder Schaffner in den Zügen einführen.
Die damalige Abschaffung sei ein Fehler gewesen. Schaffner würden nicht nur Schwarzfahrer kontrollieren, sie würden gleichzeitig auch wieder für mehr Servicequalität in den Zügen sorgen. Entsprechende Gespräche und Überlegungen diesbezüglich würden bereits im Rahmen des neuen Verkehrsdienste-Vertrags laufen, erklärt Rauch.
Verkehrsverbund zieht positive Bilanz
Der gesamte VVV-Geschäftsbericht für das Jahr 2015:
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Der Verkehrsverbund Vorarlberg hat am Montag über das vergangene Jahr Bilanz gezogen mit dem Ergebnis, dass weiterhin immer mehr Vorarlberger mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Bei den Jahreskarten gab es laut VVV erneut eine Steigerung.
Vor 25 Jahren wurde der Verkehrsverbund Vorarlberg gegründet. Seither gibt es im Land gemeinsame Tickets für Bus und Bahn. Die Bedeutung der öffentlichen Verkehrsmittel habe in den letzten Jahren deutlich zugenommen, so Verkehrsverbund-Geschäftsführer Christian Hillbrand. So wurden auch im vergangenen Jahr wieder mehr Beförderungen gezählt als noch im Jahr davor. Insgesamt sei die Zahl an Fahrten um sieben Prozent gestiegen.
63.820 Personen waren 2015 in Vorarlberg mit der VVV-maximo-Jahreskarte im ganzen Land unterwegs, das sind rund sechs Prozent mehr als im Jahr 2014, erklärt Mobilitäts-Landesrat Johannes Rauch. 3,9 Millionen Einzelfahrscheine wurden im vergangenen Jahr gelöst, das ist hingegen ein Prozent weniger als im Jahr davor.
327 Busse und 29 Schienenfahrzeuge
Vor 25 Jahren hat alles angefangen, mit Schulbussen und Gelegenheitsverkehr, erzählt Rauch. Dieses Verkehrsnetz wurde in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. 2015 waren so viele Busse und Züge wie noch nie unterwegs in Vorarlberg. 327 Busse und 29 Schienenfahrzeuge legten in Summe 23,5 Millionen Linienkilometer zurück. 1.818 Bushaltestellen und 53 Bahnhöfe gibt es laut Rauch derzeit im Land.
Investitionen in Haltestellen, Elektro-Busse und Wlan
2015 wurden auch zahlreiche technische Neuerungen eingeführt. So war bereits auf verschiedensten Linien der erste Elektro-Linienbus unterwegs. Nach einer ersten Testphase könnten bis 2017 weitere Elektro-Linienbusse in den dauerhaften Betrieb eingegliedert werden, so Hillbrand. In den kommenden Monaten soll es in den Bussen auch Wlan geben.
Auch in die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen und Haltestellen soll weiterhin investiert werden. Die Bahnhöfe Bregenz-Riedenburg, Lauterach, Dornbirn, Dornbirn Schoren, Dornbirn Hatlerdorf, Feldkirch und Hohenems wurden schon in den vergangenen Jahren auf den neuesten Stand gebracht, so Hillbrand. Das gilt auch für die zwei neuesten Projekte, Lustenau und Rankweil. An neuen Bahnhöfen für Götzis, Hard-Fussach und Lauterach West werde derzeit geplant. Als weiteres großes Projekt steht die Neugestaltung des Bahnhofs in der Landeshauptstadt Bregenz auf der Agenda, sagt Hillbrand. Hier würden aktuell verschiedene Abstimmungen laufen.
Links:
- Neuer Bahnhof Hohenems eröffnet (08.07.2016, vorarlberg.ORF.at)
- Seestadt: Baustart verschiebt sich wieder (06.06.2016, vorarlberg.ORF.at)
- Studie zeigt interessantes Mobilitätsverhalten (29.02.2016, vorarlberg.ORF.at)
- Bahnhof Rankweil wird umgebaut (06.05,2015, vorarlberg.ORF.at)