Streit um Matura-Ergebnisse

In Vorarlberg ist ein Streit um die Zentralmatura-Ergebnisse entbrannt. Eine neue Arbeitsgruppe, die Maßnahmen zur Verbesserung des Bildungsniveaus prüfen soll, will Einsicht in alle Matura-Daten. Lehrervertreter sind dagegen.

Die Zentralmatura liefert zwar vergleichbare Daten, da wir aber keinen Zugriff darauf haben, können wir sie auch nicht für Verbesserungen nützen, ärgert sich Grünen-Bildungssprecher Daniel Zadra. Er und seine Kollegen von FPÖ, SPÖ und NEOS fordern daher eine Offenlegung aller Detail-Ergebnisse - wenigstens für die politische Arbeitsgruppe. Die ÖVP-Bildungssprecherin Barbara Schöbi-Fink ist noch skeptisch.

Mennel kann sich Offenlegung vorstellen

Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) kann sich ebenfalls eine Offenlegung vorstellen. Natürlich müsste aber dafür zuerst die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Laut Bundesverordnung dürfen nur die Vorarlberger Gesamt-Ergebnisse veröffentlicht werden.

Vor allem im Fach Mathematik schnitten die Vorarlberger Schüler sehr schlecht ab. Jeder dritte AHS-Schüler musste nach einer verpatzten Matura zu einer Kompensationsprüfung antreten. Wobei es laut den Bildungssprechern große Unterschiede gibt. Doch nur die Detail-Ergebnisse zeigten, welche Schulen und Klassen in welchen Fächern wie abschneiden.

Arbeitsgruppe ein „Akt der Verzweiflung“

Für AHS-Lehrervertreter Gerhard Pusnik kommt das nicht infrage. Für eine fundierte Analyse braucht es laut Pusnik keine Veröffentlichung von Daten. Dies sei nur dazu geeignet, einen Schuldigen zu suchen. Pusnik hält die neue Arbeitsgruppe generell für einen Akt der Verzweiflung. Die Probleme seien nicht neu, doch sei ihnen die Politik seit Jahren mit Ignoranz begegnet.

Auch BHS-Lehrervertreter Manfred Sparr ist gegen eine Offenlegung - zumal eine Analyse der Ergebnisse die Aufgabe von Fachexperten sei und nicht von Politikern.

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