Bösch mit 97,5 Prozent zum neuen FPÖ-Obmann gewählt

Die FPÖ Vorarlberg hat am Freitag Reinhard Bösch offiziell zum neuen Parteiobmann gewählt. Der 59-jährige Nationalrats-abgeordnete folgt Dieter Egger nach, der das Amt seit 2004 inne hatte und nun in Hohenems Bürgermeister ist.

Der 59-jährige Nationalratsabgeordnete Reinhard Bösch wurde mit 97,5 Porzent der Stimmen zum neuen FPÖ-Landesparteiobmann gewählt. Er erhielt 118 von 121 Delegiertenstimmen. Die Wahl hat am Freitag gegen 17.30 in Hohenems im Löwensaal stattgefunden. 167 Delegierte waren geladen, um Egger von der Spitze der Landespartei zu verabschieden und Bösch als seinen Nachfolger zu bestellen.

Bösch rechnet mit Landes- und Bundesregierung ab

Bei seiner Rede kritisierte der designierte FPÖ-Landesparteiobmann die Politik der Landes- und Bundesregierung sowie die der EU scharf. Auf Landesebene zeigte er sich überzeugt: „Wir Freiheitlichen werden die ÖVP als bestimmende Kraft früher oder später ablösen“. Falls ihm das nicht gelinge, dann der nächsten Generation, so Bösch. Und die Landes-Koalition ÖPV und Grüne beschrieb er als „Einer ist dafür, einer dagegen“.

In seinen Ausführungen rechnete Bösch auch mit dem neuen Bundeskanzler Christian Kern scharf ab. Und auch die SPÖ-ÖVP-Koalition auf Bundesebene und die Asylpolitik wurde von Bösch heftig kritisiert. Der europäischen Einigung sei er zu Beginn sehr positiv gegenüber gestanden, erläuterte Bösch. Wenn sich die EU nun aber nicht dramatisch ändere, werde sie dramatisch scheitern, so schätze Bösch in seiner Rede die Zukunft der EU ein.

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Die FPÖ Vorarlberg hat am Freitag Reinhard Bösch offiziell zum neuen Landesparteiobmann gewählt. Er erhielt 118 von 121 Delegiertenstimmen.

Strache lieferte Grußbotschaft aus Wien

Der Parteitag der Vorarlberger FPÖ zur Kür von Reinhard Bösch zum neuen Parteiobmann hat am Freitagnachmittag ohne Bundesparteichef Heinz Christian Strache und Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer begonnen. Beide wurden von Noch-Obmann Dieter Egger entschuldigt. Von Strache war eine Grußbotschaft zu sehen, in der er Bösch als „einen, auf den man bauen könne“ beschrieb. Bösch halte die freiheitlichen Werte und Ideale hoch und sei ein Garant dafür, dass die Freiheitlichen in Vorarlberg den eingeschlagenen Weg fortsetzen werden, so Strache in der Grußbotschaft.

Egger sieht SPÖ und ÖVP gescheitert

Der scheidende Vorarlberger FPÖ-Obmann Dieter Egger sah in seiner Abschiedsrede das System der Großparteien gescheitert. SPÖ und ÖVP könnten die Fragen der Gegenwart und der Zukunft nicht mehr beantworten. Deshalb sei der Wähler-Zuspruch an die FPÖ auch mit Hoffnung verbunden, so Egger bei seiner Rede am Parteitag. Egger zeichnete in seiner Rede seinen politischen Werdegang nach und betonte den Wert der Gemeinschaft. Über den neuen FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch meinte Egger, dass er alle Fähigkeiten mitbringe, die er für seine Funktion brauche.

Parteitag drehte sich um Neuwahl

Im Mittelpunkt des Parteitags im Löwensaal in Hohenems stand die Wahl des Nationalratsabgeordneten Reinhard Bösch (59) zum Nachfolger von Egger. Der seit 2004 an der Spitze der Freiheitlichen stehende Egger zieht sich zurück, weil er im vergangenen Dezember zum Bürgermeister seiner Heimatstadt Hohenems bestellt wurde. Egger hatte versprochen, sich auf die Arbeit in Hohenems zu konzentrieren.

Lange politische Laufbahn

Der Historiker und Bibliothekar Bösch blickt bereits auf eine lange politische Karriere zurück: Vom Landtag schaffte er 1994 den Sprung nach Wien. Seine erste Station war der Bundesrat. Ende der 1990er-Jahre wurde Bösch in den Nationalrat gewählt und wurde Mitglied im EU-Konvent. Als es 2005 zur Spaltung zwischen FPÖ und BZÖ kam, blieb Bösch den Blauen treu.

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Reinhard Bösch im Porträt

Der 59-jährige Dornbirner Reinhard Bösch soll heute neuer Parteiobmann der FPÖ werden.

Bösch ist Nationalratsabgeordneter und Wehrsprecher der FPÖ im Nationalrat, Obmann des Landesverteidigungsausschusses und Vorsitzender der Bundesheerkomission. Wenn er nicht in Wien ist, arbeitet Bösch als Historiker im Landesdienst in der Landebibliothek in Bregenz alte Nachlässe auf.

„ÖVP von rechts attackieren“

Das Ziel sei es, die ÖVP bei der Landtagswahl 2019 „von rechts zu attackieren“ und wieder eine schwarz-blaue Landesregierung zu erreichen, sagte Bösch bereits vor dem Parteitag. Sein Obmann-Stellvertreterteam will Bösch künftig teilweise neu aufstellen: Klubobmann Daniel Allgäuer und Landtagsvizepräsident Ernst Hagen sollen bleiben, dazu soll Dieter Egger kommen. Statt Bundesrätin Cornelia Michalke soll die Bregenzer Stadträtin Andrea Kinz neue stellvertretende Parteichefin werden, der Nenzinger Bürgermeister Florian Kasserole soll als Stellvertreter durch den Landtagsabgeordneten Christoph Bitsch ersetzt werden.

Egger mit 99,15 Prozent gewählt

Beim letzten Parteitag im November 2012 wurde Egger mit 117 von 118 Stimmen bestätigt. Davor hatte er zwei Mal Werte im die 95 Prozent erreicht. Nur 2006 - bei der Rückkehr der FPÖ Vorarlberg in den Schoß der Bundespartei - war sein Wahlergebnis mit 78,6 Prozent untypisch ausgefallen. Egger war 2004 als Nachfolger von Hubert Gorbach an die Spitze der Vorarlberger FPÖ gelangt.

Im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in seiner Heimatstadt Hohenems kündigte Egger an, sowohl den Posten des Klubobmanns im Landtag als auch den des Landesparteiobmanns zurückzulegen, sollte er zum Bürgermeister gewählt werden.

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