Neues Orientierungsangebot für Jugendliche

Viele Jugendliche haben Schwierigkeiten, sich nach der geschafften Matura, der beendeten Lehre oder dem abgebrochenen Studium beruflich zu orientieren. Das Projekt „Kernjahr“ will ab Herbst Abhilfe schaffen.

Zu wissen, wer man ist, was man will und kann sei der einzige stabile Entscheidungsfaktor bei der Berufsauswahl, sagen die Initiatorinnen von „Kernjahr“. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Jugendlichen acht Monate Zeit erhalten, um ihre Potenziale auszuloten.

Orientierung fehlt

Den passenden Weg zu finden, werde nämlich immer schwieriger, sagt Prozessbegleiterin Birgit Sonnbichler. In Österreich gebe es rund 500 Bachelor-Studien, da falle die Orientierung schwer. Andererseits gebe es eine Art „Grundverunsicherung“ in Bezug auf das Bildungssystem. Den unausgesprochenen „Vertrag“ von einst, wonach ein abgeschlossenes Studium mit einer interessanten und lukrativen Tätigkeit einhergehe, gebe es nicht mehr.

Von rund 2.000 Maturanten tun sich laut einer Befragung zwei Drittel bei der Berufs- oder Studienwahl schwer. Die Zahl der Studienabbrecher zeigt zudem, dass die erste Entscheidung nicht immer die richtige war: Beinahe jeder zweite österreichische Studierende bricht das Studium ab.

Kernjahr in drei Phasen

Das „Kernjahr“ soll jetzt Abhilfe schaffen. Es dauert acht Monate und ist in drei Phasen unterteilt: Phase eins beginnt mit dem Entdecken der Talente. Phase zwei ist laut Sonnbichler die Phase des Erlebens. Dabei werden die Jugendlichen aufgefordert, sich auf ein Abenteuer einzulassen. Das könne beispielsweise ein Auslandsaufenthalt sein, ein Praktikum oder das Arbeiten auf einem Bauernhof. In einer dritten Phase gehe es dann darum, einen Zukunftsplan zu fassen und ihn umzusetzen.

Die Berufsorientierung kostet 800 Euro, die die Jugendlichen zum Teil selbst finanzieren sollen. Drei Tage pro Woche werden sie von Coaches begleitet, zwei Tage sollen sie mit Jobs Geld verdienen. Den Rest will man mit Sponsoren und Spenden aus der Bevölkerung finanzieren.

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