Umstrittenes Posting: 35-Jähriger freigesprochen

Ein 35-jähriger Unterländer, dem ein Vergehen gegen das Verbotsgesetz vorgeworfen wurde, ist am Freitag am Landesgericht Feldkirch einstimmig freigesprochen worden. Der Vorwurf: Er habe den Holocaust gutgeheißen.

Der 35-Jährige bekannte sich teilweise schuldig. Zwar habe er einen Kommentar zur Meldung auf einer Internet-Nachrichtenseite verfasst. Den Hintergrund des Beitrags habe er aber nicht gekannt. In dem Artikel ging es um den früheren SS-Mann Oskar Gröning, der als Beihelfer zum Mord in 300.000 Fällen in Auschwitz zu vier Jahren Haft verurteilt wurde.

Der Angeklagte gab an, er habe Gröning lediglich für einen Soldat gehalten, der halt seinen Job gemacht habe. Deshalb habe er auch geschrieben, dass Gröning viel mehr die Tapferkeitsmedaille verliehen werden sollte anstelle der Haftstrafe.

Auschwitz „Stadt in Deutschland“?

Und auch der zweite Teil des Kommentars: „Juden würden jeden Tag so viele umbringen“ habe nichts mit Auschwitz zu tun. Das habe er auf den Krieg zwischen Israel und Palästina bezogen. Auf die Frage der Richterin, ob ihm Auschwitz denn ein Begriff sei, meinte er nur, dass das wohl eine Stadt in Deutschland sei. Das Geschworenengericht glaubte dem Angeklagten und sprach den Unterländer frei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.