vorarlberg museum begibt sich unter Tage

Das vorarlberg museum widmet sich im Sommer 10.000 Jahren Bergbaugeschichte in den Ostalpen. Bis zum 26. Oktober sind über 600 Exponate zu sehen, die die beschwerliche und gefährliche Suche nach Metallen und Salz verdeutlichen.

Während die Alpen heute für die Freizeit und den Verkehr von Nutzen sind, waren sie früher wichtige Rohstoffquelle. Die Besiedelung der alpinen Täler stand oft in engem Zusammenhang mit der Suche nach Feuerstein, Erzen und Salz.

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Sommerausstellung vorarlberg museum

Im Beitrag sehen Sie: Gerhard Grabher, Kurator

Die Sonderausstellung „Bergauf Bergab. 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen“ spannt einen weiten Bogen von der Steinzeit, in der vor allem Feuerstein und Bergkristall begehrte Güter waren, über die Großbauwerke der Bronzezeit, in der der Kupferabbau florierte, bis hin zu den Römern, die sich für Eisen und Gold interessierten. Im Mittelalter war Silber für die Münzprägung zentral. Eine letzte Hochblüte erlebte der alpine Bergbau im 15. und 16. Jahrhundert, als die Fugger sich an Tiroler Bergwerken beteiligten.

Wenig bekanntes Kapitel

Die Geschichte der Alpen als uralte Bergbauregion werde selten erzählt, es handle sich in Vorarlberg um ein wenig bekanntes Kapitel der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, so Ausstellungskurator Gerhard Grabher, der die großteils vom Bergbaumuseum Bochum stammende Schau für Vorarlberg adaptierte. Über großformatige Aufnahmen von Situationen unter Tage und Gebirgslandschaften sowie Videos auf einer sechs Meter breiten Leinwand können Besucher Einblick nehmen in den historischen Bergbau und die Ausgrabungen der Forscher.

vorarlberg museum Bergbaugeschichte

vorarlberg museum & Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Zu den ältesten gezeigten Objekten gehören Bergkristalle, die in der Steinzeit für Schmuck, aber auch zur Herstellung von Beilen verwendet wurden. Vor etwa 4.000 Jahren boomte in Salzburg der Kupferabbau. In die Welt der Bergleute damals eintauchen kann man über eine stilisierte Bergbausituation. In Bergwerken herrschten Nässe, Kälte, Gestank und Enge, dazu kam die allgegenwärtige Gefahr von Grubenunglücken. Von den extremen Bedingungen waren auch Kinder betroffen, wie der Fund eines kleinen Schuhs in einem Salzbergwerk in Dürrnberg bei Hallein veranschaulicht.

Exkursionen als Teil des Programms

Dass das Tiroler Schwaz um 1515 kurzzeitig zur zweitgrößten Habsburgerstadt nach Wien aufstieg und reich wurde, war seinen Silbervorkommen zu verdanken. Spuren dieses Booms im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit finden sich auch in Vorarlberg, vor allem in der Landschaft von Bartholomäberg bis zum Kristberg (Montafon). Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören daher Exkursionen in historische Bergbaureviere im Montafon und im Kleinwalsertal, ein Vortrag zu Grubenunglücken sowie ein Begleitbuch.

Eingebunden in die Sonderausstellung sind die Museen Frühmesserhaus Bartholomäberg und das Bergbaumuseum Silbertal, das heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Die Sonderausstellung „Bergauf Bergab. 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen“ findet vom 11. Juni bis 26. Oktober statt. Sie wird in Kooperation mit dem Bergbaumuseum Bochum durchgeführt.

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