Saisonnierskontingent: Offener Brief an Stöger

In einem offenen Brief an SPÖ-Sozialminister Alois Stöger beschweren sich Tourismusvertreter von Vorarlberg, Tirol und Salzburg über die Saisonniers-Verordnung. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) erneuert seine Kritik.

Nach einer Verordnung des Sozialministeriums dürfen Sommer-Saisonniers nur mehr eingestellt werden, wenn sie die letzten beiden Sommer im Land gearbeitet haben. Der Ärger darüber ist groß - in Vorarlberg gibt es laut Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) insgesamt 40 Fälle, bei denen Saisonarbeiter wegen der neuen Verordnung nicht eingestellt werden könnten - mehr dazu in Unmut über Saisonarbeiter-Verordnung.

WKO-Hotellerie-Fachverbandsobmann Siegfried Egger sowie die Spartenobmänner Tourismus von Vorarlberg haben nun einen offenen Brief an das Sozialminisierum verfasst, in dem sie fordern, die Verordnung rückgängig zu machen.

Metzler spricht von „Frontalangriff“ auf Branche

Mit Blick auf die wachsende Attraktivität des heimischen Sommertourismus sei die Verfügbarkeit von geschulten, mit den Unternehmen vertrautem Personal ein wesentlicher Qualitätsaspekt im heimischen Tourismusbereich, so der Vorarlberger Spartenobmann in der Wirtschaftskammer, Hans-Peter Metzler. Die Möglichkeiten der Beschäftigung nun auf diese Art und Weise einzuschränken, gleiche einem Frontalangriff gegen eine der erfolgreichsten heimischen Branchen, kritisiert Metzler.

Rüdisser:

Auch Landesstatthalter Rüdisser äußert erneut seinen Unmut an der Verordnung zum Saisonnierskontingent. Mehrere Betriebe in Vorarlberg hätten sich bei ihm gemeldet und die aus der Verordnung resultierenden Probleme klar aufgezeigt. Beschäftigungsbewilligungen könnten nicht erteilt werden, langjährig bewährte Saisonarbeitskräfte nicht mehr eingestellt werden, führt Rüdisser in einer Aussendung aus.

Vorarlberg werde sich weiter für ein Ende dieser Schikanen gegenüber der Tourismuswirtschaft einsetzen, zeigt er sich kämpferisch. Wenn eine Änderung der Verordnung für dieses Jahr nicht mehr möglich sei, müssten sich alle Kräfte dahingehend bündeln, um derart praxisfremde Regelungen für künftige Saisonen zu verhindern, so Rüdisser weiter.