„Land soll Schulden für Wohnungen machen“

In Vorarlberg braucht es mehr Wohnungen - das fordert Sozialarbeiter Michael Hämmerle im Samstaginterview von Radio Vorarlberg. Um mehr Wohnungen bauen zu können, sollte das Land auch neue Schulden in Kauf nehmen.

Die explodierenden Kosten für Häuser und Wohnungen würde weite Teile der Vorarlberger Bevölkerung immer intensiver belasten, sagt Hämmerle, Leiter der Kaplan Bonetti-Beratungsstelle in Dornbirn. Es gebe zwar ein recht engagiertes Programm zum Bau weiterer gemeinnütziger Wohnungen, das komme aber viel zu spät.

Das Land müsse neue Schulden in Kauf nehmen, um noch mehr Wohnungen bauen zu können, so Hämmerle. Die Arbeit müsse intensiviert werden, da in Vorarlberg mehr Wohnraum gebraucht werde. Auf lange Sicht würden sich die Investitionen auch rechnen.

„Gruppen nicht gegeneinander ausspielen“

In der Diskussion um arme oder armutsgefährdete Menschen in Vorarlberg dürften verschiedene Bevölkerungsgruppen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sagt Hämmerle. Manche gesellschaftlich benachteiligte Einheimische würden sich politisch nach rechts wenden, gerade im Vorjahr, in dem viele Menschen von auswärts nach Vorarlberg gekommen sind.

Es gebe eine große Anzahl von Menschen, die sich mit schlecht bezahlten Jobs herumschlagen müssten und deren Einkommen nicht ausreicht, so Hämmerle. Die Betroffenen würden auch von vielen Hilfssystem nicht erfasst werden. Diese Menschen würden sich oft von der Politik nicht mehr verstanden fühlen.

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Das Interview mit Michael Hämmerle führte ORF Vorarlberg-Redakteur Jürgen Peschina.