Asylunterkunft attackiert: Zwei Männer verurteilt
Die beiden Bregenzerwälder - ein 21-Jähriger und ein 26-Jähriger - rechtfertigten ihre Tat mit einer Kurzschlussreaktion. Sie seien in der Nacht bei einem Fest, auf dem auch sehr viel getrunken wurde, immer wieder als Asylanten bezeichnet worden. Daraufhin hätten sie sich zu der Asylunterkunft aufgemacht.
Flüchtlingsbetreuer nahm Angeklagte in Schutz
Vor Gericht sagten sie, sie würden die Tat bereuen und seien keinesfalls rechtsradikal. Dennoch fielen laut Zeugen Beschimpfungen wie „Drecksjuden“. Ein Flüchtlingsbetreuer nahm die beiden Angeklagten in Schutz. Er kenne die beiden gut, sie hätten es nicht so gemeint. Sie seien eigentlich gute Menschen.
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Beide Angeklagten schuldig gesprochen
Beide Angeklagten wurden verurteilt. Beitrag von Bernhard Stadler, Manfred Abel und Joachim Mark.
Lange Liste an Delikten
Die Liste an begangenen Delikten war lang: Sachbeschädigung, Raufhandel, versuchter Hausfriedensbruch, Körperverletzung, gefährliche Drohung.
Der 21-jährige Erstangeklagte wurde zu vier Monaten bedingter Haft verurteilt und zu einer Geldstrafe in der Höhe von 5.000 Euro. Der Zweitangeklagte wurde ebenfalls zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
An dem Vorfall waren noch drei weitere junge Bregenzerwälder beteiligt. Die drei konnten vorab eine Diversion aushandeln.
Angriff auf Asylunterkunft zu Ostern
Die Verdächtigen hatten am Ostermontag 2015 in den frühen Morgenstunden mehrere Plakate mit der Aufschrift „Wir sind Asyl“ heruntergerissen und versucht, sich Zutritt zu der Asylunterkunft zu verschaffen.
ORF
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwei Unterstützer der Aktion „Wir sind Asyl“ im Haus, die sich gegen das Eindringen wehrten. Dabei kam es zu einem Raufhandel zwischen den beiden Burschen und den beiden Unterstützern, die die Eingangstüre zuhielten. Daraufhin schlug einer der Burschen mit der Faust durch das Glasfenster der Türe.
Links:
- Attacke auf Asylheim: Zwei Männer angeklagt (vorarlberg.ORF.at; 4.5.2016)
- Pro-Asyl-Aktivisten waren Angriffsziel. (vorarlberg.ORF.at; 7.4.2015)