Radiotest: ORF verurteilt Fehler
GfK führt für alle Radiosender in Österreich gemeinsam – also für den ORF und alle Privatradios – den Radiotest durch. Die nun öffentlich gewordenen Auswertungsabweichungen liegen ausschließlich im Bereich des Marktforschungsinstituts GfK. Weder der ORF noch die Privatradios sind für diese bedauerlichen Abweichungen verantwortlich.
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Vollinhaltliche Aufklärung gefordert
Der ORF und die Privatradios haben unmittelbar nach Bekanntwerden der Sachlage eine umfassende Aufarbeitung samt Richtigstellung der Daten eingefordert und verlangen dabei volle Transparenz gegenüber allen Marktteilnehmern.
GfK hat nun eine „Korrektur“ der Radiotest-Ergebnisse vorgelegt. Ob die nun veröffentlichten Zahlen tatsächlich die Marktrealität wiedergeben wird eine Überprüfung durch unabhängige Dritte zeigen. Daher soll zeitnah ein unabhängiges Institut mit der Analyse der Datenlage beauftragt werden.
ORF bleibt im Gesamtradiomarkt Marktführer
Die überlegene Marktführerschaft der ORF-Radios im Gesamtradiomarkt wird ebenso wenig infrage gestellt wie die starke Gesamtstellung des Mediums Radio in Österreich.
ORF
ORF Radio Vorarlberg bleibt Marktführer
Im Jahr 2015 sind laut aktuell vorliegenden (aber wahrscheinlich noch nicht endgültigen) Zahlen die ORF Radios in Vorarlberg mit 59 Prozent Marktanteil eindeutiger Marktführer am Gesamtradiomarkt in Vorarlberg. ORF Radio Vorarlberg kommt auf 31 Prozent Marktanteil. Damit entfällt jede dritte Radiominute auf ORF Radio Vorarlberg, Antenne Vorarlberg kommt im Gesamtradiomarkt auf 24 Prozent. (Montag bis Sonntag, Personen ab 10 Jahre).
In seiner Kernzielgruppe (Personen ab 35 Jahre) erreicht ORF Radio Vorarlberg 40 Prozent Marktanteil, auf Antenne Vorarlberg entfallen 21 Prozent.
Rechtliche Konsequenzen angedacht
Der ORF bedauert, dass aufgrund der Fehler von GfK nun der gesamte österreichische Radiomarkt verunsichert wurde, ist aber zuversichtlich, dass nach einer Neu-Regelung bald wieder seriöse und valide Daten vorliegen werden. Ein Revisionskomitee soll nun die Datenreihen der Jahre 2011 bis 2015 überprüfen. Diese sollen in etwa sechs Monaten vorliegen.
Der Vertrauensverlust in das Institut GfK ist nach den eingestandenen Unschärfen für den ORF dermaßen groß, dass der ORF weitere Konsequenzen ankündigt. Dabei wird auch die Möglichkeit eines vorzeitigen Ausstiegs aus dem laufenden Vertrag geprüft. Der ORF wird jedenfalls in aller Sachlichkeit an der Aufarbeitung des Falles, der nicht vom ORF verursacht worden ist, mitwirken.