So haben sich die Kandidaten in Vorarlberg präsentiert

Am Sonntag wählt Österreich einen neuen Bundespräsidenten. Der zurückliegende Wahlkampf ist in Vorarlberg eher dezent ausgefallen. Nicht jeder der sechs Kandidaten hat direkten Wählerkontakt gesucht. Ein Rückblick.

Vereint waren die Kandidaten nur ein einziges Mal - und auch da nicht ganz. Ende März lud die Schülerunion zur Wahldiskussion, Andreas Khol (ÖVP), Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Norbert Hofer (FPÖ) sowie Alexander Van der Bellen und Irmgard Griss folgten der Einladung und stellten sich den Fragen der rund 1.600 Schüler - mehr dazu in Schüler treffen Präsidentschaftskandidaten.

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Rückblick Präsidentschaftswahlkampf

Im Beitrag sehen Sie: Richard Lugner; Irmgard Griss; Alexander Van der Bellen; Andreas Khol; Norbert Hofer; Michael Ritsch

Lugner: Keine rot-schwarze Regierung

Nur Richard Lugner fehlte. Er holte seinen Wahlkampfauftritt aber nach: Gemeinsam mit seiner „First Lady“ Cathy zeigte er sich vor dem Bregenzer Festspielhaus. Dabei betonte er erneut, dass er als Bundespräsident keine rot-schwarze Bundesregierung angeloben würde. Diese Mischung würde nur streiten, inhaltlich aber nichts weiterbringen, sagte Lugner - mehr dazu in Lugner: Keine rot-schwarze Regierung angeloben.

Griss unterstrich Unabhängigkeit

Das Kontrastprogramm zu dem Mann, der sich selbst als „Kasperl“ unter den Kandidaten bezeichnete: Die stets auf Seriosität bedachte Irmgard Griss. Sie besuchte Firmen im Ländle und betonte dabei ihre politische Unabhängigkeit: Als parteilose Kandidatin habe sie die Möglichkeit, die politische Kultur zu verändern. Inhaltlich stehe sie für Ordnung im Staat, gesellschaftspolitisch sei sie liberal - mehr dazu in Bundespräsidentenwahl: Griss in Vorarlberg.

Auf Tuchfühlung mit Van der Bellen

Alexander Van der Bellen nutzte die Dornbirner Frühjahrsmesse, um mit den Vorarlbergern in Kontakt zu treten. Der ehemalige Bundessprecher der Grünen outete sich als Fan von Vorarlberger Bergkäse und zeigte auch sonst keine Berührungsängste. Von den Umfragewerten lasse er sich nicht blenden - Van der Bellen gilt als Favorit für die Wahl - sondern sehe sich eher als Außenseiter - mehr dazu in Bundespräsidentenwahl: Van der Bellen im Land.

Khol setzt auf Sicherheit

Auch ÖVP-Kandidat Andreas Khol zog es zum Käse. Auf dem Wolfurter Wochenmarkt versuchte er dann mit Tiroler Direktheit Wähler zu gewinnen - eine Frau fragte er direkt, ob er ihre Stimme erhalte. Khol ortete die Sicherheit als das große Anliegen der Vorarlberger. Dementsprechend forderte er auch gleich mehr Geld für das Bundesheer - mehr dazu in Präsidentschaftskandidat Khol in Vorarlberg.

Hofer: Islam „kein Teil von Österreich“

Parteitagsstimmung kam beim Besuch von FPÖ-Mann Norbert Hofer im Reichshofsaal in Lustenau auf. Der ehemaligen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) warf er vor, nach Niederösterreich geflüchtet zu sein, weil sie bemerkt habe, dass „da alles danebengegangen sei“. Auch, dass der Islam „kein Teil von Österreich“ sei, betonte Hofer noch einmal - mehr dazu in Hofer auf Wahlkampftour in Vorarlberg.

Rudolf Hundstorfer, der große Abwesende

Nur einer mischte sich in Vorarlberg nicht unter das Wahlvolk: SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer zog es vor, in anderen Bundesländern Stimmen zu sammeln. SPÖ- Landeschef Michael Ritsch stellte sich vor seinen Kandidaten: „Natürlich schaut man auf die großen, auf die Einwohner- und wählerstarken Bundesländer“ - und da gebe es natürlich eine Vielzahl an Terminen zu absolvieren.

Vor der Stichwahl am 22. Mai werde Hundstorfer aber sicher im Land sein, heißt es aus der Parteizentrale. Ob Hundstorfer dann zur Auswahl steht, entscheiden am Sonntag die Wähler.