Doppelt so viel Fische durch Kormorane verletzt

20 Prozent der gefangenen Fische am Bodensee weisen heuer Verletzungen durch Kormorane auf. Das sind doppelt so viele wie bei der letzten Beobachtung vor drei Jahren. Berufsfischer fordern nun eine länderübergreifende Zusammenarbeit im „Kormoranmanagement“.

Die meisten der verletzten Fische werden verenden, sagt Nikolaus Schotzko vom Fischereizentrum in Hard. Verletzt werden vor allem große Fische, die der Kormoran nicht aus dem Wasser ziehen kann, beispielsweise ein 60 cm langer Wels.

In Vorarlberg kann die Zahl der Kormorane mit 60 Paaren niedrig gehalten werden. Vor einigen Jahren waren es noch mindestens dreimal so viele. Kormorane gelten als größte Konkurrenten der Fischer und dürfen daher seit 2007 geschossen und vergrämt werden. Angesiedelt haben sich die ersten ein bis zwei Brutpaare im Jahr 2000.

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Internationale Zusammenarbeit gefordert

Im Beitrag von Theresia Bilgeri, Manfred Abel und Bernhard Torghele sehen Sie Nikolaus Schotzko und Walter Niederer, Leiter der Kormoran-Arbeitsgruppe.

Forderung: Internationales Kormoranmanagement

Alle drei Jahre kontrollieren die Berufsfischer im Rahmen eines umfassenden Monitorings, wieviele Fische durch Kormorane verletzt wurden. Allerdings gibt es das Kormoranmanagement, bei dem Ornithologen, Fischer und Naturschützer zusammenarbeiten, nur in Vorarlberg. Da im gesamten Bodenseegebiet über 1.000 Kormoranpaare gezählt wurden, fordern die Berufsfischer nun eine länderübergreifende Zusammenarbeit.