Katholische Kirche formiert sich neu

Die Katholische Kirche muss sich in Zeiten des Pfarrermangels neu formieren. In Vorarlberg setzt man auf Pfarrverbände und Seelsorgeräume. Bis 2025 soll es 36 derartige Zusammenschlüsse geben.

In Vorarlberg gibt es derzeit 101 aktive Priester. In neun Jahren werden es laut Pastoralamtsleiter Martin Fenkart noch 60 sein. Unterstützung bekommen diese von 35 Pastoralassistenten und Diakonen. Die Kirche müsse umdenken, sagt Fenkart. Laien werden mehr Verantwortung übernehmen, damit die Priester mehr Zeit für die Seelsorge haben. 25.000 Ehrenamtliche engagieren sich in Vorarlberg für die katholische Kirche.

Drei Pfarrverbände im Montafon

Eine weitere Maßnahme ist das Installieren von Pfarrverbänden. Im Montafon sollen in nächster Zeit drei solche Verbände entstehen. Der erste Pfarrverband Bartholomäberg, Innerberg und St. Anton steht bereits. In weiterer Folge sollen St. Gallenkirch, Gargellen, Gortipohl, Gaschurn und Partenen zusammengelegt werden sowie Vandans, Gantschier, Schruns, Tschagguns und Silbertal.

Für die Pfarrer selbst bedeute das eine Umstellung, teils auch mehr Arbeit, das sei der Diözese bewusst, sagt Fenkart. Dennoch könnten so wichtige Synergien genützt werden, so Fenkart.

Ein Seelsorgeraum besteht aus mehreren Pfarren einer Stadt oder größeren Gemeinde, die von mehreren Pfarrern gemeinsam betreut werden - in Dornbirn zum Beispiel gibt es vier Pfarrer für sechs Gemeinden.

Ein Pfarrverband besteht aus mehreren kleinen Gemeinden, die nahe beieinanderliegen. Sie bleiben weiter als eigene Pfarren bestehen, werden aber gemeinsam von einem Pfarrer betreut.

Seelsorgeraum Lustenau geplant

Und auch ein neuer Seelsorgeräume ist geplant: Zu den vier bereits vorhandenen in Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Bludenz soll in den nächsten Jahren Lustenau dazukommen.

„Optimale Anpassung“

Das alles sind laut Fenkart keine Notlösungen, sondern die optimale Anpassung an die vorherrschenden Bedingungen. Man schaue positiv in die Zukunft - und die Kirche müsse nahe bei den Menschen sein, das sind laut Pastoralamtsleiter Martin Fenkart die erklärten Ziele der katholischen Kirche für die nächsten Jahre.

21 Einzelpfarren sollen zu acht werden

In Vorarlberg gibt es 126 Pfarren, 21 davon sind Einzelpfarren. Bis 2025 sollen sie sich allerdings auf acht reduzieren. Als Einzelpfarren bestehen bleiben sollen aus heutiger Sicht Hard, Lauterach, Alberschwende-Müselbach, die Dompfarre Feldkirch, Feldkirch Gisingen, Frastanz, Nenzing-Gurtis und Lech-Zürs bestehen bleiben. Die Gründe dafür sind historisch, kulturell und auch räumlich.

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