Streit um Deckelung bei MRT-Untersuchungen

Die unterschiedlichen Wartezeiten für MRT-Untersuchungen sorgen für Diskussionen. Der Sprecher der Vorarlberger Radiologen, Herbert Vonbank, kritisiert die Deckelung der vereinbarten Untersuchungen. Die VGKK weist die Kritik zurück.

Die Wartezeiten für MRT-Untersuchungen (Magnetresonanztomografie) sind österreichweit sehr unterschiedlich. Zwischen zwei und 92 Tage müssen Patienten warten - zu diesem Ergebnis kommt der Verein für Konsumenteninformation - mehr dazu bei help.ORF.at.

Radiologe spricht von Unzumutbarkeit

Vor sechs Jahren wurden die MRT-Untersuchungen gedeckelt. VGKK-Versicherte warten im Durchschnitt sechs Wochen auf eine Untersuchung. Alleine in Bregenz stehen den 7.000 vereinbarten Untersuchungen 8.500 Anmeldungen gegenüber. Herbert Vonbank, Sprecher der niedergelassenen Radiologen, fordert im ORF Vorarlberg-Interview das Ende der Deckelung.

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Die Beteiligten im Interview

Zu sehen sind Radiologe Herbert Vonbank, VGKK-Obmann Manfred Brunner, Patientenanwalt Alexander Wolf und BVA-Direktor Oswald Lissy.

Wenn Radiologen über die gedeckelte Honorarsumme Untersuchungen durchführen, würden sie dafür keinen Cent bekommen, sagt Vonbank. Das sei unzumutbar, da es sich um wirtschaftliche Betriebe handle, die etwa Mieten bezahlen oder Geräte kaufen müssen.

VGKK: „Rabatt für das Gesundheitssystem“

Sinn der Deckelung sei es, dass mit der Anzahl der Patienten die Auslastung der Institute besser wird und damit die Kostendeckung besser wird, sagt VGKK-Obmann Manfred Brunner auf ORF-Anfrage. Die Deckelung bedeute einen automatischen Rabatt für das Gesundheitssystem. „Dieses Geld steht wieder den Versicherten für Leistungen zur Verfügung und nicht der Privatschatulle des Herrn Doktor Vonbank“, so Brunner.

Zusammenarbeit mit Spitälern

Die VGKK wolle verhindern, dass man mit einem Zusatzgeld zu einem schnelleren Termin kommt, so Brunner. Deshalb werden künftig die MRT-Geräte in den Krankenhäusern in Bregenz und Dornbirn mitgenutzt werden können. Über das Prozedere werde noch verhandelt, in den nächsten Monaten soll das Modell vorgestellt werden.

MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird.

Zum Vorwurf, dass es gegen Zusatzgeld schnellere Termine geben soll, sagt Vonbank, dass Privatpatienten außerhalb der gesetzlich geregelten Öffnungszeiten, quasi in der Freizeit, untersucht werden. Der Umsatzverlust durch die Deckelung und die niedrigen Tarife könnten so etwas kompensiert werden.