Mahle König hat Umsatzrückgang gestoppt
Die Mahle König KG hat im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 44,6 Millionen Euro erzielt, berichtet die Wirtschaftspresseagentur (WPA). Das ist ein Plus von 2,8 Prozent gegenüber 2014, wie Geschäftsführer Thomas Fessl im Gespräch erklärte. Damit ist es dem Unternehmen gelungen, den mit minus 12,5 Prozent zweistelligen Umsatzrückgang im Jahr 2014 zu stoppen und wieder auf einen Wachstumskurs zurückzukehren.
„Der Bedarf insbesondere bei bestehenden Kunden ist wieder gestiegen. Wir haben in unserer Branche als Nischenanbieter kaum die Möglichkeit, die Nachfrage von selbst voranzutreiben. Wenn unsere Kunden weniger verkaufen, dann trifft uns das direkt“, so Fessl. Preissenkungen oder ähnliche Maßnahmen hätten keinerlei Effekt.
Im Vorjahr Ergebnis auf schwarze Null gedreht
Ebenfalls deutlich verbessert habe Mahle König im Vorjahr die Ertragsseite, denn 2014 gab es einen Verlust in niedriger einstelliger Millionen-Euro-Höhe. Dieser erklärt sich nach Angaben von Fessl durch das Umsatzminus, welches mit dem Auslaufen eines Motorenmodells bei einem wichtigen Kunden und einer geringeren Abnahme eines Gasmotoren-Herstellers zusammenhänge. Dazu seien Sondereffekte für Pensionsrückstellungen etc. gekommen.
„Das rein operative Geschäft war im Vorjahr noch deutlich positiver, da auch hier noch einmal ein paar Sondereffekte zum Tragen kamen“, sagte Fessl. Insgesamt sei man mit der Entwicklung 2015 zufrieden, das Geschäft habe sich stabil entwickelt.
Hohe Abhängigkeit von wenigen Kunden
Mahle König erzielt nach Angaben von Fessl etwa 70 Prozent des Umsatzes mit den vier größten Kunden. Mit rund 20 Kunden arbeite man engstens im Rahmen von Projektarbeiten zusammen. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen Firmen wie KTM, Polaris, Rotax BRP und Jenbacher. Ende 2015 kam mit dem Motorradhersteller Ducati ein neuer, großer Kunde hinzu.
„Wir arbeiten intensiv daran, die Abhängigkeit von einzelnen Kunden zu verringern und den Kundenstock zu vergrößern. Aber so hohe Anteile von wichtigen Kunden am Umsatz sind eines der Kennzeichen eines Nischenanbieters.“ Dazu komme der Umstand, dass neu entwickelte Produkte in der Regel erst zwei Jahre später beim Umsatz ihren Niederschlag finden.
Indien als einer der Zukunftsmärkte
Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Fessl nach gegenwärtigem Stand einen Umsatz zumindest auf dem Niveau von 2015 und eine klar positive Ertragssituation. Gegenwärtig arbeite man an neuen Produkten, die ab 2018 ausgeliefert werden. Dann erwarte man auch wieder die Rückkehr in die frühere Umsatz-Dimension von etwa 50 Millionen Euro.
Der Exportanteil von 52 Prozent soll weiter gesteigert werden, wobei diese Zahl ohnehin zu tief gegriffen sei. „In Wahrheit kommen unsere Komponenten in den Motoren der Kunden weltweit zum Einsatz. Wir wissen nicht genau, wohin die Maschinen schlussendlich verkauft werden.“ Als einen der Zukunftsmärkte insbesondere im Zweirad-Bereich bezeichnet Fessl den Millionenmarkt Indien.
375 Mitarbeiter in Rankweil
Die Mahle König KG ist auf die Entwicklung und Herstellung von Motorenkomponenten spezialisiert. Dabei geht es insbesondere um Kolben und Kolbenringe, Zylinder und Zylinderköpfe sowie Motorbaugruppen für Zwei- und Viertaktmotoren sowie für Diesel- und Gasmotoren. Die Bauteile werden zu 80 Prozent in Motoren für die Freizeitbranche verbaut, also etwa für Motorräder, Quads und Bootsmotoren etc. 20 Prozent gehen in den Industriebereich.
Das Unternehmen gehört zu 50 Prozent dem deutschen Automobilzulieferer Mahle. 42,5 Prozent halten die König Privatstiftung beziehungsweise die König Verwaltungs GmbH & Co KG und 7,5 Prozent entfallen auf die MMC Mundorff Management Consulting GmbH. Mahle König beschäftigt in Rankweil 375 Mitarbeiter, davon 25 Lehrlinge. Jährlich werden rund drei Millionen Euro in die Modernisierung der Maschinen und Anlagen investiert.