Häusle: Ex-Geschäftsführer fordert Aufklärung

Nach dem Müllskandal rund um die Firma Häusle in Lustenau wird von vielen Seiten der Ruf nach einer lückenlosen Aufklärung laut - auch von der ehemaligen Geschäftsführung.

Jahrelang wurde an verschiedenen Stellen auf dem Firmengelände des Lustenauer Recyclingunternehmens Häusle illegal Kunststoffmüll gelagert, bis der Skandal in den letzten Tagen scheibchenweise ans Licht gekommen ist - mehr dazu in Müllskandal weitet sich weiter aus.

Hofer: „Schaden möglichst gering halten“

Die illegalen Entsorgungen erfolgten allem Anschein nach in den Jahren 2008 bis 2015. Thomas Habermann, zunächst als Berater und seit Dezember 2015 als Geschäftsführer bei Häusle tätig, hatte volle Aufklärung verlangt. Auf ORF-Anfrage zeigte sich auch dessen Vorgänger Wieland Hofer vom Skandal überrascht. Als langjähriger Geschäftsführer und aktueller Gesellschafter sei er „an einer raschen und lückenlosen Aufklärung der Vorfälle interessiert, um den Schaden für das Unternehmen Häusle und die Mitarbeiter möglichst gering zu halten“.

Keine Stellungnahme wollte der ehemalige Geschäftsführer Martin Bösch abgeben, der gemeinsam mit Hofer acht Jahre lang an der Spitze des Unternehmens stand. Bösch verwies auf das laufende Ermittlungsverfahren.

Landesregierung: Erhebungsbericht wird erstellt

Auch die Landesregierung verlangte am Freitag, dass sämtliche Fakten zu den Vorfällen auf den Tisch gelegt werden. Wie Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Umweltlandesrat Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung betonten, werde derzeit an der Erstellung eines umfassenden Erhebungsberichtes über die illegalen Vorgänge der letzten Jahre bei der Lustenauer Recyclingfirma gearbeitet. Einen ersten Bericht dazu erhoffen sie sich schon für die Regierungssitzung am kommenden Dienstag.

„Widerrechtliches mit aller Konsequenz verfolgen“

Auch wenn eine direkte Umweltgefährdung derzeit ausgeschlossen werden könne, gehe es darum, lückenlose Klarheit zu bekommen und widerrechtliche Aktionen mit aller Konsequenz zu verfolgen. „Sämtliche Fakten müssen auf den Tisch“, so Rauch und Wallner. Häusle sei bereit zu kooperieren, die Behörden würden intensiv an der Aufklärung arbeiten. Bis Mitte nächster Woche, so heißt es in der Aussendung weiter, sollten alle wesentlichen Sachverhalte erhoben und dokumentiert sein, um dann über die nächsten Schritte entscheiden zu können.

Wallner und Rauch betonten in der Aussendung weiterhin, dass durch diese Ereignisse das Vertrauen in die Abfallwirtschaft des Landes schwer erschüttert worden sei. Eine lückenlose Aufklärung sei man der Bevölkerung gegenüber schuldig, die mit hohem Einsatz und großem ökologischen Bewusstsein Vorarlberg zum Vorreiter in Sachen Abfalltrennung und Rohstoffrecycling gemacht hat.