Taskforce: TBC lässt sich nicht ausrotten

Wie eine Schockwelle rüttelten im Februar die vielen TBC-Infektionen die Jägerschaft wach. Mit einer Taskforce soll das Problem in den Griff bekommen werden. Am Mittwoch wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt.

Das wichtigste Ergebnis der Taskforce ist das Bekenntnis zur Rotwild-Vollbejagung in den TBC-Kernzonen, in den Randzonen werde ebenfalls eine Vollbejagung angestrebt. Auch in TBC-freien Jagdrevieren sollen die Wildbestände auf ein an das Biotop angepasstes Niveau reduziert werden. Fanggitter wie im Tiroler Lechtal seien für Vorarlberg derzeit allerdings keine Option, sagt Landesjägermeister Reinhard Metzler.

Aufholbedarf im Silbertal

Im Klostertal funktioniere die Vollbejagung schon bestens, im Silbertal gebe es noch leichte Turbulenzen, weil sich Jagdpächter infolge der strikten Vorgaben zurückgezogen haben und ein Jagdgenossenschaftsobmann zurückgetreten sei, so der Bludenzer Bezirskjägermeister Manfred Vonbank. Dadurch sei im Silbertal eine längere Anlaufszeit entstanden, die nun aber aufgeholt werde.

Hilfe aus Bern

Die gebürtige Vorarlbergerin und in Bern lebende Tierärztin Annette Nigsch ist ebenfalls ein Bestandteil der Taskforce. Damit solle nicht Misstrauen gegenüber heimischen Tieräzten zum Ausdruck gebracht werden, sagt Metzler. Vielmehr sollen Ideen und Vorschläge von Außen kommen, das TBC-Problem könne so überregional besprochen werden. Über eines müsse man sich aber im Klaren sein: Völlig ausrotten lässt sich Wild-TBC nicht, so Nigsch. Dafür sei der Wildbestand zu wenig kontrollierbar.

Derzeit ist noch offen, wer in den Jagdrevieren die vielen Abschüsse tätigen wird. Die Taskforce Jagd schlägt dabei vor, dass vom Land angestellte Jäger zeitlich befristet bei der Vollbejagung mithelfen sollen. Die Taskforce wurde vor einem Monat gegründet. Gemeinsam mit Behörden und Grundbesitzern wollen die Jäger TBC entgegenwirken.

Links:

• Rätselhafter TBC-Verdachtsfall im Leiblachtal (14.03.2016, vorarlberg.ORF.at)
• Alpwirtschaft steht vor Herausforderungen (03.03.2016, vorarlberg.ORF.at)
• Jäger zu radikalen Maßnahmen bereit (01.03.2016, vorarlberg.ORF.at)