Kein „Run“ auf Gymnasien

Seit vergangenem Freitag ist die Anmeldefrist für die Gymnasien zu Ende. Rund ein Viertel der Volksschüler geht jedes Jahr ins Gymnasium, von einem besonderen „Run“ könne man nicht sprechen. Auch in Dornbirn scheint die Lage entschärft.

1.038 Schüler meldeten sich an, davon konnten 978 aufgenommen werden. An keinem Schulstandort hätten sich bedeutend mehr Schüler angemeldet, als aufgenommen werden könnten, berichtet AHS-Landesschulinspektorin Christine Schreiber. Es hätte auch keine besondere Ballung an einem Standort gegeben.

Lage in Dornbirn scheint entschärft

Das war nicht immer so: Im vergangenen Jahr gab es in Dornbirn eine sehr emotionsgeladene Debatte. Zu wenig Platz an den Gymnasien und auffallend viele „Lauter-Einser-Zeugnisse“ in vierten Volksschulklassen waren die Gründe. Mehr dazu in Politik beschäftigt sich mit Aufnahme in Gymnasien und Keine Lösung für Aufnahme an Gymnasien.

Heuer zeigt sich am Bundesgymnasium Dornbirn gegenüber dem Vorjahr eine entschärfte Situation: Nur sechs oder sieben Schüler hätten abgewiesen werden müssen, erklärt Direktor Markus Germann. Sie seien aber am Realgymansium Schoren untergekommen. Ausreißer im Bezirk Dornbirn ist diesmal das BG Lustenau: Direktor Guntram Zoppel sagt, es dürfte nächstes Schuljahr eine Klasse mehr nötig sein als heuer. Das sei aber eine normale Schwankung.

Von einem „Run“ auf die Gymnasien zu sprechen wäre verfehlt, sagt Schreiber. Es gebe kein punktuelles Hochschnellen des Interesses, seit Jahren gingen 20 bis 25 Prozent der Schüler eines Jahrgangs nach der Volksschule ins Gymnasium.

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Im Video sehen Sie Christine Schreiber, Landesschulinspektorin für AHS, Markus Germann, Direktor des BG Dornbirn, Guntram Zoppel, Direktor des BG Lustenau und Karin Engstler, Landesschulinspektorin für Pflichtschulen.

Nicht mehr „Lauter Einser“-Schüler als früher

Von den an Gymasien aufgenommenen Schülern haben 60 Prozent lauter Einser im Zeugnis. Auch diese Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, sagt Schreiber.

BG Dornbirn-Direktor Germann spricht von einer Zunahme der „Lauter Einser“-Zeugnisse an seiner Schule, auch Zoppel sieht eine schwache Zunahme, doch eine landesweite Tendenz ist nicht erkennbar, bekräftigt Pflichtschul-Landesinspektorin Karin Engstler: Das seien punktuelle Wahrnehungen, mal seien es mehr, mal weniger. 60 Prozent der Neu-Gymnasiasten hätte im Volksschulzeugnis lauter Einser, das stagniere seit Jahren.

Trotzdem soll eine eingerichtete Arbeitsgruppe Maßnahmen entwickeln, um der sogenannten Notenwahrheit näher zu kommen.