Null-Leitzins: Hopfner spricht von „Sackgasse“

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den Leitzins erstmal auf 0,0 Prozent gesenkt. Vorarlbergs Bankensprecher Wilfried Hopfner sieht diese Entwicklung mit Sorge: Die EZB bewege sich in eine „Sackgasse“.

Der Leitzins beschreibt jenen Zinssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld von der EZB leihen können - zukünftig also 0 Prozent. Gleichzeitig müssen die Banken jetzt mehr dafür bezahlen, wenn sie überschüssige Reserven bei der EZB parken. Ziel der Maßnahme ist es, die Inflation und damit die europäische Konjunktur wieder anzukurbeln - mehr dazu in EZB senkt Leitzins erstmals auf 0,0 Prozent (news.ORF.at).

Vorarlbergs Bankensprecher Wilfried Hopfner ist davon wenig angetan: „Aus meiner Sicht ist die EZB hier in Richtung einer Sackgasse unterwegs.“ Dass Inflation und Wachstum durch die erneute Zinssenkung steigen werden, glaubt er nicht. Nach einer so langen Zeit des Versuchens müsse man erkennen, „dass der Weg ein falscher ist.“

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Im Beitrag von Christiane Schwald, Götz Wagner und Christina Lachner sehen Sie Michael Grahammer, Vorstandsvorsitzender der HYPO-Landesbank, und Markus Salzgeber, Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister.

„Hoffe, dass EZB zur Vernunft kommt“

Für Hopfner ist ausgeschlossen, dass ein Spareinleger dafür Geld bezahlen muss, dass er sein Geld einer Bank anvertraut. Ebenso wenig unvorstellbar sei, dass Kreditnehmer dafür Zinsen erhalten sollen, dass sie sich Geld von einer Bank borgen. Genau solche Vorstellungen würden von der EZB aber „durchaus etwas geschürt“.

Er, Hopfner, hoffe jedenfalls, „dass die EZB jetzt dann doch langsam aber sicher zur Vernunft kommt und zumindest jetzt einmal das Ende der Fahnenstange nach unten erreicht ist.“