Studie zeigt interessantes Mobilitätsverhalten

In Städten werden mehr Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt als auf dem Land. Nun zeigt eine Mobilitätsstudie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ): In Vorarlberg sind diese Unterschiede kleiner als anderswo in Österreich.

VCÖ: Mobilitätsunterschiede zwischen Stadt und Land in Vorarlberg

Fußläufige Erreichbarkeit Bahnhof / Bahnhaltestelle
Städte: 79 Prozent
Periphere Gemeinden: 25 Prozent

Fußläufige Erreichbarkeit Bushaltestelle
Städte: 99 Prozent
Periphere Gemeinden: 96 Prozent

Pkw-Besitz
Städte: 116 Pkw / 100 Haushalte (12 Prozent autofreie Haushalte)
Periphere Gemeinden: 135 Pkw / 100 Haushalte (9 Prozent autofreie Haushalte)

Fahrradbesitz
Städte: 230 verkehrstüchtige Fahrräder / 100 Haushalte
Periphere Gemeinden: 200 verkehrstüchtige Fahrräder / 100 Haushalte

Quelle: Land Vorarlberg, VCÖ 2016

Der VCÖ hat vorhandene Mobilitätsdaten von Statistik Austria und dem Land Vorarlberg analysiert. In den peripheren Gemeinden Vorarlbergs werden 42 Prozent der Alltagswege umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, in Feldkirch sind es 55 Prozent und in Bregenz 60 Prozent.

Pro 1.000 Einwohner werden in den Städten im Schnitt um zwölf Prozent mehr Kilometer zu Fuß gegangen, doppelt so viele Kilometer mit dem Rad gefahren, um ein Viertel weniger Kilometer mit dem Auto gefahren und die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahrenen Kilometer sind um etwa ein Sechstel geringer. Insgesamt legt ein Stadtbewohner bzw. eine Stadtbewohnerin im Schnitt 31 Kilometer pro Werktag zurück, um sieben Prozent weniger als eine Person, die in einer peripheren Gemeinde wohnt.

Größte Unterschiede beim Rad- und Autofahren

Die größten Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt es beim Radfahren und Autofahren. Während in der Region neun Prozent der Alltagswege geradelt werden, sind es in Feldkirch mit 18 Prozent und Bregenz mit 20 Prozent doppelt so viele. Das Auto kommt in Bregenz nur auf einen Anteil von 40 Prozent, in Feldkirch auf 45 Prozent und in den dünner besiedelten Regionen aber auf 57 Prozent. „Zum Vergleich: In Klagenfurt werden sogar 66 Prozent der Wege mit dem Auto gefahren, in Eisenstadt 70 Prozent. Dass in Vorarlberg abseits der Städte der Anteil der umweltfreundlichen Mobilität höher ist liegt auch am dichteren öffentlichen Verkehrsnetz“, erklärt VCÖ-Experte Gansterer.

So haben selbst in den peripheren Gemeinden 96 Prozent der Bevölkerung eine Bushaltestelle in fußläufiger Nähe. Einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt es aber auch in Vorarlberg bei der Nähe zum Bahnhof bzw. Bahnhaltestelle. Während landesweit zwei Drittel die Bahn in fußläufiger Nähe haben und in den Städten sogar acht von zehn, kann in der Region nur jede vierte Person die Bahn gut zu Fuß erreichen.

Rauch will weitere Zug-Garnituren für die Früh

Laut Gerhard Mayer, Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs in Vorarlberg, sitzen jeden Tag rund 46.000 Kunden in den S-Bahn Zügen, Tendenz steigend". Um die Züge in der Früh zu entlasten, will Landesrat Johannes Rauch zwei weitere Zug-Garnituren nach Vorarlberg bringen.

VCÖ-Mobilitätspreis 2016

Der VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg steht unter dem Motto „Mobil in Stadt und Land“ und wird in Kooperation mit dem Land Vorarlberg und den ÖBB durchgeführt und von Rhomberg Bau und dem Verkehrsverbund Vorarlberg unterstützt.

Privatpersonen können mit Ideen für eine umweltfreundliche Mobilität in Stadt oder Land teilnehmen. Betriebe, Unternehmen, Gemeinden, Verkehrsunternehmen, Schulen und Fachhochschulen sowie Vereine sind aufgerufen umgesetzte Projekte einzureichen. Die Lösungsmodelle sind vielfältig und können von Projekten zur Förderung des Gehens und Radfahren über Verbesserungen beim Öffentlichen Verkehr, der Umsetzung von Carsharing oder Bike-Sharing bis zur Elektro-Mobilität gehen.

Auch Projekte für eine verkehrssparende Siedlungsentwicklung und zentrumsnahe Einkaufsmöglichkeiten sind wichtig, den Verkehr auf Klimakurs zu bringen und können beim VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg eingereicht werden. Zudem gibt es eine eigene Kategorie für Güterverkehr und Logistik.

Einreichunterlagen gibt es beim VCÖ unter (01) 8932697 oder www.vcoe.at. Einreichschluss ist der 5. Juni 2016.

Link: