16 Rinder wegen TBC-Verdachts geschlachtet

Auf einem Bauernhof in Klösterle ist am Donnerstag der gesamte Viehbestand - ingesamt 16 Rinder - geschlachtet werden. Grund war die Infektion eines Tieres mit der ansteckenden offenen Tuberkulose.

Vergangene Woche waren auf dem Hof bereits vier Tiere diagnostisch getötet worden. Bei einem Tier stellte die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) eine offene Tuberkulose fest. Am Donnerstag wurde deshalb der restliche Rinderbestand des Hofes getötet, bestätigte Landesveterinär Norbert Greber gegenüber der APA.

Bei einer offenen oder klinischen TBC gelangen Erreger über die Atemluft in die Umgebung. „Die Ansteckungsgefahr ist deshalb sehr groß“, so Greber. Gemäß Paragraf 25 des Tierseuchengesetzes müsse in einem derartigen Fall der gesamte Viehbestand eines Bauern getötet werden. Wäre das nicht der Fall, „könnte sich die Sache ewig hinziehen“.

Derzeit rund zehn Betriebe gesperrt

Die Inkubationszeit für den TBC-Erreger ist mit zwei Monaten sehr lange. Nach dem positiven TBC-Test eines Rindes wird das betroffene Tier getötet und die Landwirtschaft gesperrt. Dann wird im Abstand von zwei und vier Monaten der gesamte Viehbestand erneut auf den Tuberkulose-Erreger getestet. „Ist erneut ein Tier positiv, wiederholt sich die Prozedur“, so Greber.

Derzeit sind in Vorarlberg rund zehn Betriebe wegen eines TBC-Verdachts gesperrt, fünf Sperren wurden bereits wieder aufgehoben - mehr dazu in TBC-Verdacht: Wieder drei Betriebe gesperrt. Bei den Tuberkulose-Fällen in Vorarlberg handelt es sich um den Erreger „Mycobacterium caprae“.

TBC führte zu Spannungen

Die TBC-Fälle hatten auch zu Spannungen zwischen Landwirten und Jägern geführt. Letzteren wurde vorgeworfen, ihre Rotwild-Abschussquoten nicht erfüllt zu haben. Rotwild gilt als Träger von TBC. Zuletzt kündigte die Jägerschaft einen früheren Jagdbeginn an. Eine Task Force soll zudem Wege aus der Krise erarbeiten, dazu sind auch Vertreter der Landwirtschaft eingeladen - mehr dazu in Metzler: Jedes Stück Rotwild wird erlegt.