Arbeiterkammer plant keine Tiefgarage

In Feldkirch haben 1.100 Unterstützer die Petition der Plattform „Graf Hugo bleibt“ unterschrieben. Die Plattform setzt sich für die Erhaltung des Jugendhauses ein. Das Gebäude soll einer Tiefgarage weichen. Die Eigentümerin bestreitet diesen Plan.

1.100 Unterschriften sammelten Jugendliche und Freunde des Jugendhauses „Graf Hugo“ in Feldkirch. Sie wollen, dass das Haus erhalten bleibt. Arbeiterkammer-Direktor Rainer Keckeis und Stadtrat (ÖVP) wundert sich, dass es heute - Jahre nach einem Stadtvertretungsbeschluss - diese große Aufregung gibt.

Die Arbeiterkammer habe nach ihrem Umbau eigentlich keinen Raumbedarf. Weil das Graf Hugo weder unter Denkmalschutz stehe noch zu vernünftigen Bedingungen saniert werden könne, werde es abgerissen. Eine Tiefgarage - wie mehrfach behauptet - sei jedenfalls nicht geplant, so Keckeis.

Vorgeschichte

Der Abrissbescheid der Stadt sorgt seit Wochen für Unmut. Das altehrwürdige Gebäude hinter der Arbeiterkammer, das seit 2006 auch dieser gehört, soll im Jänner 2018 wegen einer Tiefgarage abgerissen werden, so die Plattform.

„Jugendkultur wichtiger als Tiefgarage“

Die 1.100 Unterstützer der Petition im Internet fordern: Die Stadt Feldkirch soll das Gebäude zurückkaufen, sanieren und die aktuelle Nutzung beibehalten. Das sei das Ziel der Plattform „Graf Hugo bleibt“, sagt Initiatorin Laura Pfister.

Die Unterstützer sehen im Graf Hugo einen Ort kultureller Vielfalt und einen Treffpunkt für die Jugend, der Probe- und Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsbands biete. Und überhaupt sei Jugendkultur wichtiger als eine Tiefgarage.

Alternativ-Standorte „unbrauchbar“

Die Fakten sprechen aber dagegen: Laut einem Kaufvertrag von 2006 gehört das Haus der Arbeiterkammer. Am 1. Jänner 2018 muss es geräumt sein. Geld sei aber noch keines geflossen, sagt Pfister.

Laut Jugendstadträtin Ingrid Scharf von den Grünen wird noch nach einem neuen Standort gesucht. Genauere Informationen vom Amt bekomme sie derzeit nicht. Pfister hat bereits von Standorten gehört. Diese seien aber alle unbrauchbar, meint Pfister.