Asiatischer Pilz ist Todesurteil für 40.000 Eschen

Ein Baumpilz aus Ostasien bedroht den gesamten Eschenbestand in Vorarlberg. Er vermehrt sich rasend schnell und schwächt die befallenen Bäume. Rund 40.000 Eschen müssen in der Rheintalau gefällt werden.

In der Nofler Au bei Bangs haben Forstarbeiter am Freitagvormittag Eschen im Akkord gefällt. Zusammen mit vier weiteren Teams sind es jeden Tag fast 200 Festmeter. Der Grund dafür ist der weiße Stengelbecherpilz: Er wurde vor acht Jahren über den Danziger Hafen in Polen eingeschleppt und verbreitet sich seither über ganz Europa.

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Eschensterben in Vorarlberg

Im Beitrag sehen Sie Georg Fulterer von der Agrargemeinschaft Altenstadt.

Laut Georg Fulterer von der Agrargemeinschaft Altenstadt vermehrt sich der Pilz sehr schnell. Das funktioniert, wie bei allen Pilzen, über die Sporen. Sie werden an einem Tag einen halben bis einen ganzen Kilometer weit transportiert.

Pilz schwächt Eschen

Der Stengelbecherpilz greift die Bäume von der Wurzel, aber auch von den Trieben her an, erläutert Fulterer. Wenn sich die Knospen im Frühling öffnen, kommt der Pilz über die Blätter in den frischen Trieb hinein und bringt ihn zum Absterben.

Wenn die Eschen vom Pilz befallen und geschwächt sind, bedrohen andere Pilze die Bäume, wie der weiße Halimasch - aber auch die Borkenkäfer. Werdem die Bäume nicht vor dem Käferbefall gefällt, verringert sich ihr Wert vom Nutzholz zum Brennholz.

Private Besitzer gefordert

Deshalb müssen 40.000 Eschen in der Rheintalau so schnell wie möglich gefällt und abtransportiert werden. An ihrer Stelle werden Stileichen und Hainbuchen aufgeforstet, auf den weniger guten Böden Fichten und Kiefern.

Auch private Baum- und Waldbesitzer werden nicht umhinkommen, den Zustand ihrer Eschen zu überprüfen, warnt Fulterer. Er rät jedem Waldbesitzer, der Land am Waldrand oder an Straßen besitzt, seine Eschen rasch aufzuarbeiten. Jeder Waldbesitzer habe eine Sorgfaltspflicht. Kommt er dieser nicht nach, könne es ernsthafte Konsequenzen haben.