Valiserabahn: Aus für Neubau wird bedauert

Der Bürgermeister von St. Gallenkirch, Josef Lechthaler, bezeichnet das Aus für einen Neubau der Valiserabahn als bedauerlich. Das 30-Mio.-Euro-Projekt war in letzter Sekunde gescheitert, einige Grundbesitzer hatten ihre Zustimmung verweigert.

Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ sollte es das größte Seilbahnprojekt der Silvretta Montafon werden: Statt einer Sanierung der rund 30 Jahre alten Valiserabahn wollte die Silvretta Montafon eine neue Bahn bauen, die auf einer anderen Route geführt werden sollte.

Projekt mit Hochgarage, Hotel und Skischule

Die Pläne waren fertig, dem Zeitungsbericht zufolge sollte der Lift in diesem Sommer gebaut werden. 30-Millionen-Euro sollten in das Bahnprojekt investiert werden.

Das Projekt hätte auch eine neue Talstation mit Hochgarage, einem Hotel, Gastronomie und einer Skischule umfasst. Man habe sich aber mit einigen wenigen Grundstücksbesitzern nicht einigen können, so Silvretta-Montafon-Vorstand Peter Marko.

Bürgermeister: Aus schmerzhaft, aber verkraftbar

Nach dem Aus für einen Neubau zeigt man sich in der Gemeinde betroffen. Bürgermeister Josef Lechthaler sieht deswegen aber keinen Grund, an der weiteren Entwicklung des Skigebietes zu zweifeln.

Das „Aus“ sei schmerzhaft, aber verkraftbar - und habe keine finanziellen Auswirkungen für die Gemeinde, so Lechthaler im ORF-Interview. Es gehe um eine strategische-betriebswirtschaftliche Entscheidung der Silvretta Montafon - und nicht um eine touristische für die Gemeinde.

Möglicher Umzug nach Schruns

Auch die mögliche Übersiedlung des Silvretta Montafon-Stammsitzes von St. Gallenkirch nach Schruns sieht Lechthaler aus heutiger Sicht eher gelassen. Der Umzug sei derzeit in Planung, es gebe noch nichts Konkretes.

Es handele sich um 30 bis 35 Mitarbeiter, die dann nach Schruns umziehen würden, so Lechthaler. Für den freiwerdenden Standort in St. Gallenkirch gebe es sicher auch andere Entwicklungs- und Nutzungsmöglichkeiten. Silvretta Montafon-Vorstand Peter Marko will die Umsiedlungspläne derzeit nicht kommentieren.

Alte Valiserabahn soll renoviert werden

Nach dem Aus für das Projekt „Valiserabahn neu“ soll jetzt die bestehende Bahn renoviert werden. Diese müsse jetzt noch „ein, zwei, drei“ Jahre durchhalten, sagt Marko. Dafür seien einige Investitionen notwendig, „das Geld hätten wir schon lieber in eine neue Bahn gesteckt“, so Marko. Die Silvretta Montafon habe weitere Lift-Projekte im Köcher, die man jetzt weiterentwickeln wolle.