Vorarlberger spenden weiterhin für Flüchtlinge

Die Bereitschaft, für Flüchtlinge zu spenden, hat in Vorarlberg nicht nachgelassen. Bei Carla treffen immer noch viele Sachspenden ein, auch „Tischlein Deck Dich“ bemerkt keinen Rückgang. Einige Dinge sind aber Mangelware.

Bei „Carla“ in Hohenems zeigt sich seit Monaten das gleiche Bild: Die angelieferten Kleider-Container sind voll. An Arbeit mangelt es nicht. Allein im letzten Quartal hat man hier 35.000 Kleidungsstücke für Grundpakete in der Flüchtlingshilfe aufbereitet.

Bedarfsgerechte Flüchtlingspakete

Karoline Mätzler von der Caritas sagt, es komme nach wie vor viel an Sachspenden herein. Oft werde auch nachgefragt, was noch benötigt werde. So könne man sehr gut darauf achten, was in Flüchtlingsheimen und Wohnungen gefragt sei.

Je nach Bedarf werden dann die Flüchtlingspakete geschnürt: Anhand von Bestelllisten sieht man, wer schon was besitzt und was noch benötigt wird. Zur Grundausstattung ergänzende Dinge können die Flüchtlinge dann im Carla-Möslepark in Altach erwerben. Auch hier gibt die Bevölkerung noch vieles ab. Derzeit sind es vor allem auch Spenden für Kinder, die in Altach gesammelt werden. Spielzeug gehört ebenso dazu wie Möbel.

Stüttler: Spendenbereitschaft vorhanden

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei „Tischein Deck Dich“. Gründer Elmar Stüttler sagt im „Vorarlberg heute“-Studiogespräche, einen Rückgang der Spendenbereitschaft spüre man nicht. Dass die Bevölkerung hinter dem Verein stehe, merke man jeden Tag. Als Grund führt Stüttler an, dass die Vorarlberger schon immer spendenfreudig gewesen seien. Die Zahl seiner Klienten sei stabil.

„Es braucht keiner Sorge zu haben“

Dass die Bundesregierung Flüchtlingen gegenüber nun einen Härtekurs fährt und der Diskussion einen schärferen Dreh gegeben hat, bremst die Spendenbereitschaft nicht, sagt Mätzler: „Wir nehmen es zumindest nicht so wahr.“ Es gebe immer wieder kritische Fragen, aber das gehöre dazu und sei auch wichtig.

Die Sorge, dass sich die Caritas nur mehr um Flüchtlinge kümmere, sei unberechtigt. Mätzler versichert, dass man niemanden bevorzuge und auf eine Balance achte: „Es braucht keiner Sorge zu haben.“ Es sei ein zentrales Anliegen der Caritas, dass es nicht zur Bevorzugung bestimmter Gruppen komme.

Herrenbekleidung Mangelware

Die Palette an abgegeben Spenden ist weiterhin bunt: Sie reicht von Geschirr über Elektrogeräte bis hin zu Unterwäsche und Winterschuhen. Dennoch fehlen Dinge: Insbesondere die Herrenbekleidung sei Mangelware, sagt Mätzler. Es fehle aber auch an Elektrogeräten, um den Haushalt auszurüsten, etwa Waschmaschinen, Herde, aber auch Einzelbetten und Möbel.

Bei „Tischlein Deck Dich“ gibt es nach wie vor Bedarf an Produktspenden, sagt Stüttler. Gefragt sei auch etwas Abwechslung. Zuletzt habe er um Fisch gebeten, was nur selten gespendet werde - und habe dann auch prompt einige Fischkonserven bekommen.