Kreditkarte: Abbuchung trotz Betrugverdachts

Ein Bregenzer Pensionist soll in London bei Tiffanys Schmuck um 6.000 Euro gekauft haben, obwohl er nie in England war. Er meldet den Betrug seiner Kreditkartenfirma. Die bestätigt den Betrugsverdacht und bucht die Summe trotzdem ab.

Kurt Neurauter traut seinen Augen nicht, als er seine Kreditkartenabrechnung bekommt. Für einen angeblichen Einkauf im Schmuckgeschäft Tiffanys in London werden dem Pensionisten 6.000 Euro. abgebucht. In London war er nie. Zwei Wochen zuvor hatte er von der Kreditkartenfirma Paylife ein Schreiben erhalten, in dem der Betrugsverdacht bestätigt worden war.

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Ein Fall für den Konsumentenschutz: Trotz Betrugverdachts buchte die Kreditkartenfirma 6.000 Euro vom Konto eines Bregenzer Pensionisten ab.

Die Mastercard von Paylife wurde gesperrt. Der Pensionist erhielt eine Neue, setzte sie aber nicht mehr ein. Doch auf seiner Monatsabrechnung schienen weitere Abbuchungen auf. Seine Kreditkarte wurde offenbar von anderen Betrügern ein weiteres Mal gehackt.

Weitere Betrügereien in Marokko

Damit wurde munter weiter bezahlt. Etwa eine Fahrt mit dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV. Irgendjemand bezahlte in Marrakesch auch seine Stromrechnung mit der neuen Kreditkarte des Pensionisten. Beide Beträge, die Zugfahrt über 87 Euro und die Stromrechnung in Marrakesch über 140 Euro - zusammen mit den Einkäufen in London - ergaben insgesamt 6.255 Euro, die Neurater unrechtmäßig abgebucht wurden.

„Komplexer Kreditkarten-Missbrauch“

In einer Stellungnahme gegenüber dem ORF spricht die Kreditkartenfirma „SIX Payment Services“ von einem komplexen Kreditkarten-Missbrauch. Außerdem heißt es: „Wir vermuten, dass Familie Neurauter Opfer eines Trojaner auf ihrem Computer wurde.“

Die komplette Summe von rund 6.000 Euro wurde dem Pensionisten inzwischen gut geschrieben. Für die Verzögerung entschuldigte sich die Kartenfirma. Neurater zog seine Lehre: Eine Kreditkarte verwende er nicht mehr.